Donnerstag, 31. Juli 2008

inselduell...

...die zweite. Neulich hab ich ja schon über Japanien aufgeklärt, da kann ich eigentlich auch weitermachen. Diesmal aber mit einer anderen Insel. Ich nehm mal Großbritannien. Das liegt bei Europa, so knapp neben Norderney. Erkennt man ganz einfach. Auf der Landkarte muss man nur nach Frankreich suchen, dann von da aus gen Weihnachtsmann gucken, und was dann so mitten im Wasser liegt, das ist es. Praktisch ist die Insellage mit Schland vergleichbar, nur dass Schland eben kein Wasser drumrum hat. Ich zähl mal auf, soll ich?

- Geomantiegraphie
Die geometrischen erdkundemässigen Unterschiede sind schnell erklärt, es gibt nämlich kaum welche. Auf den ersten Blick zwar schon, aber man kann ja ruhig zweimal hingucken. Wo nämlich in Tannien der Sherwood Forest steht, da wuchert in Schland der Spessart herum. Sind beides Wälder. Baum, Baum, Strauch, Pilz, Baum. Wald eben. Der Unterschied ist nur der, dass im Sherwood Forest Robin Hood mit seinen lustigen Gesellen einherspringt, Reiche beklaut und die Armen beschenkt. Im Spessart dagegen steht ein Wirtshaus, in dem jeder beklaut und keiner beschenkt wird. In Tannien kämpfen Waldbewohner also mutig gegen soziale Ungerechtigkeit, während der schländische Waldschrat hemmungslos überteuerte Autobahnraststätten in die Natur betoniert.
Neben den Wäldern gibt es dann noch die Seen, die man in Tannien "Loch" nennt. Was ja auch passt. Loch+Wasser=See. In diesen Seen hält man sich dann Monster. Das ist in Schland ähnlich. Nur sind da keine Monster in den Seen, sondern man ersäuft lustige Könige darin.


-Strassenverkehr
Da ist man in Tannien konsequenter als bei uns. Dort gilt nämlich generell der Linksverkehr. Das bedeutet, man fährt immer auf der linken Seite. In Schland ist das komplizierter geregelt, hier gilt nämlich meistens Rechtsverkehr, man fährt also rechts. Auf den Autobahnen allerdings gilt der Linksverkehr, was doch schon recht verwirrend ist.

-Verpflegung
Hier gibt es starke Unterschiede zwischen Tannien und Schland. Bei den Getränken beispielsweise kann man in Schland wählen zwischen etlichen Biersorten, Äppelwoi, massenhaft normalem Weinsorten, Sekt, Tee, Energydrinks ( leider ohne Aalgeschmack ) und natürlich diversen Mineral- und Obstwassersorten. In Tannien dagegen gibt es nur Gin, Whisky und Tee. Es sind zwar Bierimitate aus Pferdelingling bzw. Asphalt im Umlauf, als Getränke oder gar Lebensmittel kann man die aber guten Gewissens nicht einordnen.

Ähnlich einseitig ist die tannische Küche, neben Fish&Chips, Curry with Chicken, Curry with ohne Chicken und Spam Bacon Sausage and Spam gibt es eigentlich nur Plumpspudding. Gewürzt wird das mit Worcester Sauce, die in etwa so schmeckt, wie sie heisst. Dahingegen ist Schland das reinste Paradies, denn hier gibt es nicht nur Bratwürste, Jägerschnitzel, Schweinshaxen oder Labskaus, sondern auch Kartoffelsalat, Astronautencreme, Hackbraten und Currywurst.

-Kultur
Ein sehr vielfältiges Thema, weil Kultur ja ein dehnbarer Begriff ist.
Wie in Schland auch, gab es in Tannien früher keinen Strom. Der Fernseher blieb also dunkel, und man musste selbst lesen. Eigens dafür wurden dann Schriftsteller erfunden, die teilweise sogar richtig bekannt wurden. Shakespeare in Tannien, Goethe und Schiller in Schland. In beiden Ländern fand man die Idee, dass Leute für Geld lustige Bücher schreiben so gut, dass man sie auch nach Erfindung des Kabelfernsehens beibehielt. So gab beziehungsweise gibt es in Tannien Autoren wie Douglas Adams, J.K. Rowling, Enid Blyton und Terry Pratchett, während in Schland...ähm....mh....ja...Oliver Hassencamp vielleicht?

Auch Humoristen gibt es, die auf den jeweils landestypischen Sinn für Komik spezialisiert sind. In Tannien muss man sich da mit dem leider eher plattem Humor von Monty Python oder Rowan Atkinson begnügen, während der Schländer sich am hohen Niveau eines Mario Barth oder einer Cindy aus Marzahn erfreuen kann.

Musikalisch hinkt Tannien ebenfalls hinterher; wo man hierzulande die Furztaler Lockenwickler, Guildo Horn und diese bekloppte Tussi mit dem Babyhai hört, kann man in Tannien nur auf die doch eher mittelmässige Musik von Queen, den Beatles, den Rolling Stones oder Phil Collins zurückgreifen. Zwar versucht man, mit Talentsuchen diesem Mißstand entgegenzuwirken, doch mehr als Paul Potts kam dabei nicht heraus. In Schland dagegen wurden ebenfalls über eine Talentsuche ein wahrer Ausnahmekünstler entdeckt.

-Mode
Schrecklich. Nein, ich möchte hier keinen Vergleich anstellen. Das wäre einfach unfair. In Tannien nämlich, da laufen die Leute in total albernen Trachten herum, während man in Schland ganz normale Alltagskleidung bevorzugt.

-Politik

Hier gibt es gravierende Unterschiede. In Schland ist die Politik ja eine eher trockene, hoffnungslos undurchsichtige Sache. In Tannien dagegen hat man schon vor Jahren die Politik komplett abgeschafft und dafür eine Art ganzjährigen Karneval eingerichtet. Anstelle so langweiliger Dinge wie Bundestag und Bundesrat hat man ein Opernhaus und ein Unterhos eingerichtet, die Parteien zugunsten einer Leberparty abgeschafft, den Richtern lustige Perücken gekauft und die Hutsammlerin Lsbth II als Königin engagiert. Zwar versucht man in Schland, dieses Erfolgsmodell zu kopieren, aber bisher funktionierte das nicht wirklich. Einzig der Gedanke, dass mehr weiblicher Charme nie schaden kann, wurde aus Tannien übernommen und umgesetzt.

-Religion
Wieder eine klare Gemeinsamkeit. Ursprünglich gab es in beiden Ländern nur Katholiken. Das wurde aber irgendwann langweilig, ausserdem darf man als Katholik so einige Dinge nicht. Pfaffen dürfen nicht knattern und Verheiratete dürfen ihre Frau nicht zum Henker jagen. Das störte irgendwann, also erfand man in beiden Ländern kurzerhand und mit einer gehörigen Portion Alkohol Pioniergeist eigene Religionen. In Tannien erfand der König Heinrich VIII ( die Könige hatten damals immer so komische Nachnamen, auch in Schland ) die Anglikanische Kirche. Weil er sich von seiner Frau trennen wollte. In Schland erfand der Mönch Martin LottoLuther die Evangelische Kirche, weil er nämlich die Katharina von Bora-Constrictor heiraten wollte. Was man nicht alles tut wenn die Nudel juckt, gelle?

-Polizei
Gibt es in Tannien und in Schland. Während die Polizei in Schland eher den Ruf einer müden, schlecht gekleideten Truppe geniesst, ist die Polizei Tanniens eine weltweite Legende. Was nicht zuletzt auch an der geschickten Verfilmung einiger besonders spektakulärer Fälle liegt. Zwar versuchte man das in Schland auch, aber eine Sendung über Strafzettel ist eben weniger publikumswirksam als die Festnahme eines maskierten Frosches, eines grünen Bogenschützen oder eines unheimlichen Abts. Ein weiterer Vorteil für die Polizei Tanniens ist ihr Sinn fürs Praktische. Wo in Schland jeder Polizist anders heisst, werden in Tannien angehende Polizisten einfach auf den Namen Bobby umgetauft. So kann der Bürger seinen Freund und Helfer gleich namentlich ansprechen, was für eine gewisses Vertrauensverhältnis sorgt. Zudem sollte man nicht vergessen, dass in Tannien allgemein die Verbrechensbekämpfung sehr beliebt und geachtet ist. So ist es kein Wunder, dass sich dort Menschen wie Jane Marple oder Sherlok Holmes ganz der Jagd nach finsteren Gesellen widmen.

-Wirtschaft
In Tannien nennt man das Pub. Achso, die andere Wirtschaft. In Schland hat man ja seit ein paar Jahren das Geld komplett abgeschafft, und dafür den Euro erfunden. Da war der Brite schlauer. Dort hat man nämlich das Pfund behalten, allerdings wurde es vereinfacht. Man mochte nämlich in Tannien lange das metrische System nicht. Viel lieber zählte man mit Fingern, Füssen, Höfen und Meilen, wog Körner, Pfunde und Steine ab und verschüttete Unzen und Gallonen. Es war zwar absolut nicht möglich, diese gesamten Einheiten irgendwie miteinander zu verrechnen, aber lustig war das allemal. Nun hat man in Tannien das Geld zwar verlangweilert, indem man den Shilling gestrichen und das Pfund auf glatte 100 Pence festgesetzt hat, aber wenigstens hat man dort noch richtiges Geld.

-Klima
Man kann Tannien grundsätzlich in drei Regionen einteilen: Cornwall ( was übersetzt Maismauer bedeutet ), Schottland ( was übersetzt Schottland bedeutet ) und den Rest ( was übersetzt das was über bleibt bedeutet ). In Cornwall hat man immer tolles Wetter, da ist es warm, die Sonne lacht vom Himmel und im Vorgarten blühen die Dattelpalmen. In Schottland regnet es, und zwar aus allen Richtungen gleichzeitig, oder es ist kalt. Oder beides. Im Rest von Tannien regnet es auch ( aber dann meist nur von oben nach unten ), oder es ist Nebel. Nur nicht am Geburtstag der Queen, der immer im Juni ist. Auch, wenn die Lisbeth eigentlich im April geboren ist. Da ist nämlich immer schön Sonne, damit die Soldaten das unter ihren Fellhüten auch schön warm haben.
In Schland ist das Wetter wohl ähnlich, denke ich. Genau sagen kann ich dazu leider nichts, da es draussen zu dunkel ist.

-Bräuche
Während man in Schland eher auf schöngeistige Dinge steht wie Karnevalsumzüge, Maibäume oder Ballsport, mag der Brite es lieber urig. Archaische Riten wie Pferderennen, Golf oder Kricket erfreuen sich noch immer grosser Beliebtheit. Leider ist auch noch die Fuchsjagd recht verbreitet. Die ist zwar, im Gegensatz zum angetrunkenen Jäger, der aus dem Hinterhalt auf arglose Wildferkel -oder Wanderer, die er für arglose Wildferkel hält- ballert, wenigstens noch eine richtige Jagd im Sinne von schneller Bewegung hinter der Beute her, aber trotzdem in etwa so sympathisch wie Robbenkloppen und sollte mit Peitschenhieben auf den blanken Hintern bestraft werden.

-Sprache
Eigentlich ganz wichtig, das hätte zuerst gesollt. Also, in Tannien spricht man völlig anders als in Schland. Man schreibt auch anders, benutzt aber wenigstens die gleichen Buchstaben. Kompliziert wird es eigentlich erst dadurch, dass die tannische Sprache erstens ganz anders ausgesprochen als geschrieben wird, und zweitens normale Worte aus dem Schländischen zwar benutzt werden, aber eine ganz andere Bedeutung haben. So sagt der Brite, wenn er ich meint Ei ( geschrieben I ), wenn er Ei meint sagt er Eck ( geschrieben Egg ), wenn er Eck meint sagt er Koaner ( geschrieben Corner ) und wenn er Koaner meint, sagt er Noubaddi ( geschrieben Nobody ). Allerdings sind viele Briten carelgott polyphon globetrott mehrsprachig talentiert und sprechen auch schländisch. Der Mann von der Babsi etwa, also die Babsi war meine Englischlehrerin, und ihr Mann war ( oder ist er da ssogar heute noch? ) Brite , und der kann auch deutsch. Nicht schlecht oder?

Fazit:
Ist fast wie daheim, nur anders eben.

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