Dienstag, 30. Juni 2009

was ich nicht verstehe...

...sind die gewohnheiten mancher leute. Damit meine ich nicht, daß sich manche Frauen so schminken, als würden sie einen Job als Uriella Double antreten wollen. Auch nicht, daß manche Geschäfte zwar gerne Kunden im Geschäft haben wollen, aber konsequent auf alles verzichten, was die Luft zwischen den Regalen atembar machen würde. Und damit meine ich nicht die Hitze, die war erträglich...etwas mehr Sauerstoff und etwas weniger Chemiegestank wäre halt echt nett gewesen.

Nein, ich meine die etwas merkwürdige Angewohnheit einer Kollegin, vor dem Rechner grundsätzlich die Kapuze ihrer Hip-Hop Kutte über den Schädel zu ziehen. Das kann man im Winter machen, jo. Aber nu ist Sommer. Alle Fenster und Türen sind offen, die Miefquirle rotieren was das Zeug hält, und trotzdem hat man noch richtig "schön" warm. Und da ballert die sich den Hopperhelm auf die Rübe. Kennt sich da jemand mit aus, hat das einen Sinn? Ist das ein Schutz vor Elektrosmog, oder kann man auf die Art anonym im Internet rumsurfen? Ich frag ja nur, ich hab nämlich auch so ein Kapuzendingen hier hängen, das tät ich dann auch benutzen.

Sonntag, 28. Juni 2009

ist ihnen schonmal aufgefallen...

...daß manche worte irgendwie so zusammengesetzt sind? Nehmen wir mal Kaufrausch, ein schönes Wort, also für den Verkäufer jetzt. Aber sehen wir mal genauer hin, und was springt uns da in die Pupile? Kaufrausch. Na, gesehen? Genau, da steckt eine Frau drin, und das ist ja eigentlich ganz passend. Ist auch klar, solche Begriffe wurden nämlich von den Freimaurern erfunden, um die Menschen vorsichtig auf die wahren Zusammenhänge der diversen Weltverschwörungen hinzuweisen. Um den Kampf gegen die Illuminaten vorzubereiten und so, kennt man ja. Mir ist eben noch so ein Wort aufgefallen. Regierung. Nicht gesehen? Ich tipp' es nochmal, etwas langsamer. Regierung. Na? Ja gell, das passt doch auch?

Mittwoch, 24. Juni 2009

ach ist...

...das schön. Nicht unser Alltag hier, der ist nach wie vor bescheiden. Aber irgendwie muss man sich ja von all dem Elend ablenken, und da habe ich Twitter für mich entdeckt. Und das ist einfach klasse. Echt jetzt. Soll ich mal kurz erklären, worum es da geht? Kennt sich ja nicht jeder aus mit der modernen Technik.

Twitter ist sowas wie ein Blog, nur in klein. Wo man im herkömmlichen Blog lange Einträge verfassen kann, mit Bildern garniert und gespickt mit Videos und Hastenichgesehen, beschränkt sich Twitter auf Kurzeinträge von 140 Zeichen. Diese Kurzeinträge kann man dann, sofern man dem entsprechenden Twitterer folgt, schon kurze Zeit später lesen. Entweder, indem man sich auf der Homepage von Twitter einloggt, oder indem man sich ein passendes Tool herunterläd.

Und ähnlich wie in Blogs, schwankt hier die Qualität der Einträge doch stark. Gerade die Beschränkung auf 140 Zeichen animiert die Twitterer, mal spontan eine kurze Nachricht rauszusemmeln, die sie sonst sicher nicht zu einem längeren Blogeintrag verarbeitet hätten. Dadurch, und durch die eher zeitnahem und von überall abfrufbaren Reaktionen der Mittwitterer, ist man eher animiert, auch mal eher belangloses zu verbreiten. Mir ist eben der Bus vor der Nase weggefahren, Mistikack! Sowas in der Art. Wobei es natürlich stark vom Leser abhängt, was er denn so als belanglos einstuft. Eine kurze Nachricht, was diese eine Tante aus Bad Spencer heute kocht, kann belanglos sein, es kann aber auch eine Anregung sein, das heute auch zu kochen. Klingt doof? Ist aber so. War auch schon immer so. Früher waren es Zeitungen, da standen dann wichtige Sachen drin. Über Haile Selassie, Ronald Reagan, den Unfall gestern auf der A5 und so. Da standen aber auch total unwichtige Dinge drin über die Ohren von Prinz Charles, die Bundesliga und das Handyverbot in der hinteren Mongolei. Komischerweise standen immer auch viele unwichtige Sachen in den Zeitungen, weil es eben auch Leute gab, für die das wichtig war. Die wollten sowas lesen, also hat es jemand geschrieben. Und genau so ist das noch heute. Prinzip klar? Prima.

Ich spiele bei diesem Twitterkram neuerdings auch mit, aber anders. Ich mißbrauche das als Talkshow. Wir erinnern uns, Talkshows sind die Sendungen, die auf maximale Sinnlosigkeit gebürstet sind. Selbst der doofste Vollpfosten soll ich dabei über die Deppen amüsieren können, die da ihre gequirlte Kacke vom Stapel lassen. Nun bin ich zwar angeblich nicht der dümmste aller Vollpfosten, aber ich habe das Prinzip für mich entdeckt und rotzfrech auf Twitter übertragen. Wenn man nämlich etwas sucht, dann findet man da allerlei Leute, die über den Tag verteilt einen herrlichen Schwachsinn von sich geben. Natürlich findet man da auch durchaus faszinierende Persönlichkeiten, die richtig was zu sagen haben, rein inhaltlich gesehen. Aber das ist fade, sowas kann ja jeder lesen.

Nein, ich habe mich auf die Honks spezialisiert, die machen mir derzeit richtig Spaß. Mit ein klein wenig Geschick merken die nichtmal, daß man ihre Tweets mitliest. Sonst müsste man sich bei denen ja noch als Follower eintragen, und das könnte die armen Menschen hinterher noch zu der Vermutung veranlassen, man würde sie ernst nehmen. Und verarschen möchte ich ja niemanden. Ich will nur drüber lachen. Ja, ich bin ein arroganter Arsch in der Beziehung, scheiss drauf. Es gibt hier auf meinem Blog sicher auch Besucher die nicht mitlesen, weil sie mir inhaltlich zustimmen oder meinen Schreibstil so toll finden. Sondern weil sie sich so prima amüsieren können über mich und meine beknackten Ansichten. Ätsch, die sind in der Beziehung auch arrogante Ärsche, nu hab ich das denen aber gegeben. Harr!

Aber zurück zum Thema, meinem Amüsement. Meine liebsten Selbstdarsteller lassen sich derzeit in drei Gruppen unterteilen. Die vierte Gruppe sind dann die Leute, deren Einträge mich ganz ernsthaft aus verschiedenen Gründen interessieren. Aber um die geht es ja nicht, sondern um die Honks. Ich persönlich würde den Fakeanteil der Honks auf ca. 20% schätzen, aber lustig sind sie trotzdem. Hier also meine Honkparade:

Der Esohonk
Ist komischerweise meist weiblich und besticht mit seinem Sendungsbewusstsein. Seine Ansichten sind höflich ausgedrückt verschroben, doch das hält ihn nicht davon ab, sie umso lauter in die Welt herauszuschreien. Ob es nun um den Schutz vor Chemtrails durch Hüte aus Alufolie geht, oder um die Tatsache, daß Schornsteinfeger in Wirklichkeit Geheimagenten der Freimaurer sind, und unsere Heizungen mittlerweile alle verwanzt und mit Gedankenkontrollstrahlern ausgestattet sind, alles wird mit tiefster Überzeugung verbreitet. Am liebsten noch mit "Belegen", sprich mit Kurzlinks zu passenden, nicht weniger bekloppten Webseiten. Wahre Profis ballern ihre Texte auch immer gleich doppelt raus, einmal in Deutsch, und einmal in Englisch. Besser gesagt in etwas, was mit viel gutem Willen Englisch sein könnte.

Der Wichtighonk
Ist meist männlich und der Nabel der Welt. Er hat einen nie näher genannten, aber wichtigen und unglaublich gut bezahlten Job, immer die neusten Spielzeuge und ist wahnwitzig aktiv. Neben seiner Arbeit, die ihn täglich mindestens 10 Stunden in Anspruch nimmt ( immerhin muss er auch noch die Arbeit seiner Kollegen und Chefs machen, die sind ja alle zu dumm ), treibt er täglich 2 Stunden Sport, engagiert sich in nicht weniger als 5 Vereinen ( meist als Vorstand ) und hat nebenher noch 3 oder 4 Blogs. In der übrigen Freizeit muss er, da ihn seine vielen vielen Freunde aufgrund seiner Wichtigkeit dazu nötigen, ständig Party feiern. Oder sich mit Kultur zudröhnen, der echte Könner unter den Wichtighonks ist nämlich auch kulturell überlegen. Der geht nicht ins Kino, der geht in die Oper. Musisch ist der Wichtighonk sowieso, da nur Kunst jemanden wie ihn halbwegs auslasten kann. Gerne lässt er auch seine Fangemeinde an seinem Können teilhaben und stellt beispielsweise Soundfiles aus eigener Produktion online. Wichtighonk interpretiert Vivaldi auf der Blockflöte. Das klingt dann zwar nach Amoklauf im Kinderhort, aber was versteh ich schon von Kunst.

Der Werbehonk
Ist geschlechtsneutral und hat eigentlich nichts zu sagen. Also eigentlich hat er schon was zu sagen, sogar sehr viel. Aber das sagt er nicht gerne gratis. Der Werbehonk hat nämlich ein Geschäftsmodell entwickelt, eine CD aufgenommen oder eine Decke gehäkelt. Und dieses Produkt von potentiell troglodytischer Qualität wird nun auf Teufel komm raus und geh wieder rein beworben. Klar, Werbung muss man auch mal machen, aber der Werbehonk schafft hier etwas, was Profiwerbern nicht gelingt: der Spagat zwischen an neue Medien angepasster Werbung und grottigem Spam. Er schreibt nicht jeden Tag sinnlose Nachrichten wie He Leute, kauft meine Häkeldecke! sondern verpackt diesen Satz immer wieder neu in scheinbar dem Alltag entstammenden Banalitäten. Ich trinke jetzt Kaffee, das entspannt. Besonders, seit ich diese tolle Häkeldecke auf dem Tisch liegen habe! [es folgt dann ein Link zu seiner Homepage] So bewirbt der Honk emsig sein Produkt und man ist täglich gespannt, in welchen Unsinn er denn jetzt wieder seine dezente Kaufaufforderung packen wird. Natürlich wecken seine Werbetweets keine gesteigerte Kauflust, aber mal unter uns, die Häkeldecken sehen eh scheisse aus.

Also wenn das kein Grund ist sich ab und zu mal durch ein paar Tweets zu wühlen, ja dann weiß ich auch nicht. Mir macht es jedenfalls Spaß, und darauf kommt es ja an.

Freitag, 19. Juni 2009

ursache und...

...wirkung. Ich hab wieder mal was herausgefunden, ich betreibe ja gern wichtige Grunz Grundlagenforschung. Heute habe ich mich mit dem Rap beschäftigt. Rap ist ein amerikanisches Wort und kann, wie viele auswärtige Begriffe, nicht so leicht übersetzt werden. Meist übersetzt man es nicht ganz korrekt mit "Sprechgesang", viel richtiger wäre aber natürlich, hier weiter auszuholen und dann richtig feste zuzuschlagen der sprachlichen Wurzel des Begriffes ein wenig Aufmerksamkeit zu schenken. Rap ist nämlich aus dem alten etruskischen Wort "Rapapere" entstanden, was wiederum aus dem sumerischen "Rapapa Pepere Tatütata" entstand. Und das kann völlig korrekt übersetzt werden mit "Ja verdammich, ich kann halt nicht singen, was soll ich denn sonst machen, Alter?!?". Sprechgesang ist also eine zwar nicht falsche, aber unzureichende Übersetzung. Soweit die Wortherkunft, aber das erklärt noch längst nicht, wieso deutscher Rap immer irgendwie total albern ist, während Amirap stellenweise nicht uncool klingt.

Man möchte jetzt vielleicht meinen, deutsche Rapper wären eben viel uncooler als ihre amerikanischen Kollegen. Sie sind zu weiß, werden zu selten von konkurrierenden Rappern oder der Polizei angeschossen und haben nur lächerlich kurze Haftstrafen hinter sich. Wenn überhaupt. Aber das trifft es nicht. Rap ist ja mehr, als Drogenhandel, Zuhälterei, illegaler Waffenbesitz und Ärger mit Barbara Salesch. Rap ist eine Kunstform, eine Musikrichtung. Aber Kunst und Musik haben wir hier auch, da sollte Rap doch auch hier funktionieren?

Nein. Kann er nicht. Ich habe heute auch herausgefunden, wieso. Es ist nicht ganz naheliegend, darum war die Erforschung der Ursache nicht ganz leicht, sollte aber mal wieder eine Fahrkarte nach Stockholm einbringen. Ich weiß zwar langsam nicht mehr, was ich mit den ganzen Nobelpreisen machen soll, aber ich mag Stockholm. Ist ne schöne Ecke, dieses Finnland. Woran liegt es denn nun, mag der vor Erregung transpirierende Leser mir nun innerlich zubrüllen? Ich sage es ihnen. Es liegt an der Geographie. Glauben sie nicht? Klingt idiotisch? Von wegen!

In Amerika existieren zwei Küsten, entlang derer sich Kolonien von Rappern gebildet haben. Dort leben sie unter ihren Artgenossen, tauschen sich aus, inspirieren und beschützen sich gegenseitig. Das ist wichtig, da Rapper sehr soziale Lebewesen sind, die in Einzelhaltung glatt eingehen würden. Um sich nun eindeutig als Mitglied der West- oder Eastcoastpopulation auszuweisen, hat der Rapper das Handzeichen aus der Christlichen Seefahrt für sich entdeckt. Aus eine besondere Weise verknotete Finger symbolisieren ein E wie Eastcoast, während auf eine andere Weise verknotete Finger ein W wie Westcoast darstellen. Auf diese Weise kann der Rapper seine Artgenossen sofort seiner eigenen oder der konkurrierenden Population zuordnen und entsprechend eine Tüte bauen oder das Feuer eröffnen.

Genau dieser wichtige Askept ist aber in Deutschland nicht gegeben. Hier gibt es zwar auch zwei Küsten, die allerdings keine wirklichen Namen haben. Ersatzweise werden sie mit dem angrenzenden Meer betitelt, was die Sache nicht einfacher macht. Hier kann der Rapper nur von der Ostsee oder der Nordsee stammen. Nun ist es ja einfach, ein O mit zwei Fingern zu bilden, aber haben sie schonmal versucht, ihre Pfoten zu einem N zu verbiegen? Das können sie vergessen, da braucht man schon beide Hände zu. Das Problem ist also ganz klar die unmögliche Kommunikation mit Artgenossen. Daher konnte und kann der Rap sich hierzulande einfach nicht so entwickeln, wie es in Amerika der Fall ist.

Gerüchte, daß deutscher Rap nicht so gut ist, weil man da im Gegensatz zu fremdsprachigem Rap die bekloppten Texte dieser Heinis versteht, sind natürlich völlig aus der Luft gegriffen.

Donnerstag, 18. Juni 2009

schön, wenn...

...man von auskennern überzeugt wird.


Jetzt bin ich nur gespannt, was als nächstes auf dubiosen Sperrlisten landen soll.

Mittwoch, 17. Juni 2009

ypsilon oh...

...mexiko. Oder so, oder anders, oder wie denn nun? Ab und zu, wenn nebenan der Fernseher läuft, höre ich da heimlich mit. Eben zum Beispiel, da jaulte jemand "Californiaaaaa". Derzeit höre ich zwar nicht so sonderlich viel, weil überall in der Wohnung gehustet wird, aber zwischendurch kommen doch immer wieder Tonfetzen aus der Flimmerkiste rüber. Und dabei ist mir in den letzten Tagen eine Werbung besonders aufgefallen. Scoyo, eine neue Lernplattform, dudelt in unregelmässigen Abständen ihre Werbung über den Äther. Ich kenne mich mit sowas zwar nicht aus, aber das scheint so eine Mischung aus WOW und Nachhilfestunden zus ein. Man sitzt am PC, lernt aber was dabei.

An sich nicht schlecht ( obwohl ich derzeit sehr kritisch bin, ich bin ja krank ), aber diese Werbung ist einfach nur seltsam. Gegen Ende der Werbung kommt das firmeneigene Jingle, passend gesungen von Kindern. Klingen tut das in etwa so: "Es Tse Oh! [kurze Pause] Ypsilon Oh!" Ist ja richtig buchstabiert, geht ins Ohr, wunderbar. Aber irgendwie klingt das doch stark nach "Finger im Po [kurze Pause] Mexiko!". Fragt mich jetzt bitte nicht, woher ich Mickie Krause bzw. eines seiner Machwerke kenne. Urlaub ist für mich ja nun wirklich nicht ein anderer Ausdruck für "total besoffen auf Malle rumstolpern" und Musik ist für mich auch nicht unbedingt jeder Kappes, solange man ihn nur gut mitgröhlen kann. Ich hab selber keine Ahnung, woher ich den Schwachsinn kenne. Aber irgendwie ist mir doch sofort aufgefallen, wie ähnlich das doch klingt. Mir stellt sich nur die Frage, ob die Werber mit dieser Verbindung zwischen Nachhilfe und Ballermanntourismus etwas ausdrücken wollen?

Achso, mir ist heute noch was aufgefallen. Ich bin ja krank, da kann ich also auch früh heim, und unterwegs gehe ich sehr langsam ( habe ich schon erwähnt, dass ich krank bin? ). Da hat man auch Zeit, sich mal umzusehen, auch auf Fotos. Den Pfadfindergruß kennen wir ja alle, drei Finger hoch, was über bleibt wird an den Daumen gepappt. Ist ne schöne Sache, hat Tradition und sogar eine nette Bedeutung, aber ist auch nicht ganz ungefährlich. Man muss den Gruß nämlich halbwegs korrekt ausführen. Auf einem Gruppenfoto, an dem ich heute vorbeikam, war das nicht der Fall. Ehrlich, ohne die Bildüberschrift hätte man nicht erkannt, dass das Pfadfinder sein sollen. Wenn da mal jemand mit TippEx drübergeht, erkennt das kein Mensch mehr. Dann wundert sich der verwirrte Bildbetrachter nur noch, wieso diese West Coast Gangstas so einträchtig neben dem Michael Kühnen Fanclub abgelichtet wurden.

Also, raus mit der Sprache: wo ist mein TippEx abgeblieben?


Sonntag, 14. Juni 2009

ich tu mir...

...mal eine runde leid. Bin krank, ganz fiese Erkältung. Das macht so in der Form keinen Spaß, da geh ich ins Bett.

Sonntag, 7. Juni 2009

klinik bis zum...

...abwinken. Also echt, wir waren heute wieder in der Harzwaldklinik. Nein, keine Sorge, wir sind selber nicht krank, wir waren nur als Besucher da. Zum Glück, also mein lieber Scholli, das ist ja ein Schuppen. Das geht schon vor dem Eingang los, man muss nämlich irgendwie hinkommen. Bus fährt alle zwei Tage mal einer - ist ja auch schön abseits im Wald gelegen - so wird das nie was, also mit dem Auto. Gedacht hat man an alles, eine schicke Schranke grinst einen an, Bezahl-O-Mat steht auch einer da, tolle Sache. Jetzt hätte man nur noch passende Parkplätze dazubauen müssen, die fehlen nämlich. Man kann entweder direkt vor dem Hautpeingang auf einem von geschätzt 12 Stellplätzen parken ( voll die Chance ) oder in einem parkhausähnlichen Betonklotz direkt hinter der Schranke. Oder man parkt gleich vor der Schranke auf der Strasse, viel weiter ist das auch nicht und dafür gratis.

Den Fußmarsch bis zur Klinik hoch hat man so oder so, Patienten sollten also für Angehörige sorgen, die automobilisiert und gleichzeitig an stramme Bergwanderungen gewohnt sind. sonst bekommt man keinen Besuch, der bleibt irgendwo unterwegs im Graben liegen und röchelt sich was zurecht. Schafft man den Anstieg, wird man gleich mit einem tollen Blick auf das Krankenhaus belohnt. Mitten im Wald, ein nicht unhübsches Gebäude mit vielen Eintünchungen in fröhlichem Türkis. Ja also das hat dann schon was, da fühlt man sich wohl. Zumindest, bis man den Fehler macht, und den Kasten auch noch betritt. Dann empfängt einen ein merkwürdig dumpfes Dämmerlicht und ein Gestank, der irgendwo zwischen "gibt es hier auch ein Hallenbad?", "Schwester, das Linoleum schmilzt!" und "boah, wer hat denn hier in den Blumenkübel gepinkelt?" liegt. Je weiter man in das Gebäude vordringt, desto stärker wird der Wunsch, sofort wieder ans Sonnenlicht zu flüchten. Oder wenigstens eine Taschenlampe einzuschalten. Das gibt sich erst, wenn man sich dank der drückenden Stimmung in sein Schicksal fügt und einfach nur weiterwankt. Ist echt ein cooler Effekt, in diesen Fluren habe ich ständig mit meinem Gleichgewicht zu kämpfen. Ich tippe mal auf Ultraschallkanonen hinter den Wandverkleidungen oder so. Wirklich, es ist faszinierend. Ich betrete diesen Bau als gesunder Mensch und fühle mich nach ein paar Minuten deprimiert und krank. In Hannover war das nicht so, da wirkten sogar die Patienten gesünder und fröhlicher.

Die Patienten haben da sowieso den Zonk gezogen, nicht nur weil sie dort bleiben müssen. Ich als Besucher kann ja wieder heim, mich erholen. Die müssen dort sogar schlafen, teilweise mehrere Wochen lang. Obwohl sie eigentlich nur für 4 oder 5 Tage hätten bleiben sollen. Und viel unternehmen kann man da nicht gerade. Wer gut zu Fuß ist, kann eine Runde über das Klinikgelände drehen, aber das ist auch nicht gerade abendfüllend. Die Aufenthaltsbereiche sind dunkel, voll und dank aufgestellter Colaautomaten auch schön laut. Im Zimmer dreht man aber uch bald durch, was hauptsächlich an der Größe liegt. Ich hätte nicht gedacht, dass man wirklich drei Betten in so kleine Kammern quetschen kann. Man kann natürlich aus dem Fenster gucken, man ist ja im Wald. Davon sieht man aber nichts, der Architekt war scheinbar der böse Zwilling des Menschen, der die MHH gebaut hat. Während man in Hannover mitten in der Stadt ist, aus jedem Fenster aber hauptsächlich Wald sieht, ist man hier im Wald...mit einer Aussicht, wie sie im Industriegebiet von Bombay nicht schöner sein kann.

Es gibt natürlich auch "Sörwiss", Zerstreuung für die Patienten. Eine Cafeteria mit Preisen, für die man eine eigene Saline braucht ( 15€ für 2 Tassen Kaffee und 1 Stückchen Kuchen ist doch etwas sehr teuer ), einen öffentlichen Internetzugang ( 5€ die Stunde, dafür gucken einem ständig Leute über die Schulter ), W-Lan ( ich will nicht wissen, was das wieder kostet ) und natürlich Telefon. Telefon ist aber auch teuer, "unser" Patient hat in 2 Wochen schon 60€ verbraten, ohne großartig telefoniert zu haben. Angerufen wird man allerdings auch kaum, da die Patienten eine teure 0180-5 als Vorwahl verpasst bekommen. Da verdient das Krankenhaus doch glatt nochmal mit. Mir fallen da spontan ein paar Begriffe ein, die aber eher nicht druckreif sind. Abzocke ist noch das netteste Wort.

Also mal ganz unter uns, sollte ich mal krank werden, dann robbe ich notfalls zum Tierarzt und lasse mich da behandeln. Der kann was, der hat ne hübsche kleine Klinik, da kann man auch gesund werden.

Freitag, 5. Juni 2009

mal wieder...

...was historisches. Heute geht es um einen mit heisser Luft gefüllten Hohlkörper, der keinerlei Kontakt zum Boden der Tatsachen hat. Wie kommen sie jetzt auf unsere heissgeliebte Zensurbeauftragte Familienministerin? Ich rede doch vom Heissluftballon, besser gesagt von der Montgolfière. Die hatte nämlich mehr oder weniger Geburtstag, im Klartext: am 4.6.1783 fand damit der erste bemannte Raumflug öffentliche Flug statt. Jenes trug sich in Annonay zu, was üblicherweise irgendwo in Frankreich liegt. Das kam den Gebrüdern Wright Plattschuss Montgolfier sehr entgegen, denn immerhin hausten die dort in einem Bauwagen am Dorfteich. Oder so. Die haben, daher auch der Name, das Teil erfunden und der vor Ehrfurcht sabbernden Bevölkerung direkt mal gezeigt, wo der Frosch ... äh ... also der Ballon seine heisse Luft hat. Die Erfindung schlug direkt ein wie eine Boeing Bombe und schon im September gleichen Jahres wurde die bemannte Luftfahrt erfunden. Vor den Augen des ungläubig dreinblickenden Königs Ludwig XY ungelöst unternahmen drei repräsentative Vertreter der gehobenen Gesellschaft - ein Hammel, ein Hahn und eine Ente - einen zünftigen Rundflug über des Königs Rübenacker und bereits drei Wochen drauf konnte man von Berlin Tegel aus den ersten Charterflug nach Malle buchen. Da fliegen ja auch heute noch hauptsächlich Hammelköpfe hin.

Trotz des sich sofort einstellenden Erfolges dauerte es gut und gerne mehrere Jahre, bis die noch völlig steuerlosen Ballons massiv weiterentwickelt wurden. In einer Gemeinschaftsproduktion ersannen der Freiherr Led von Zeppelin und der Wiener Sittenstrolch Sigbert Freud einen auf Wasserstoffbasis funktionierenden Flugpenis, der auch voll steuerbar war. Wirtschaftlich bis an die Grenze ausgereizt wurde die neu ins Leben gerufene Fluglinie durch den Transport von Touristen nach Amerika und den anschliessenden Verkauf des als Auftriebsmittel verwendeten Wasserstoffs als Blondiermittel an die dort ansässige Marilyn Monrose. Erst der spektakuläre Unfall der USS Hindenburg, bei dem aus ungeklärten Gründen auch ein am Nordpol gemeldeter Rentierschlittenfahrer ums Leben kam, bereitete der Luftschifferei ein frühes Ende. Ab sofort durften Flugzeuge nur noch mit sogenannten Tragflächen betrieben werden, was einen sofortigen Umschwung in Hollywood zur Folge hatte. Über Nacht waren sämtliche Filmblondinen von der Leinwand verschwunden und wurden durch Eddie Murhpy ersetzt. Alla Whoppa!

Übrigens, diese Flugzeuge mit den Tragflächen haben sich im Nachhinein auch als ganz praktisch herausgestellt, Wissenschaftler konnten sogar nachweisen, dass man auch mit ihnen durchaus Blondiermittel transportieren kann. Aber da waren schon sämtliche Teile von Beverly Hills Cop abgedreht und mussten in die Kinos

Mittwoch, 3. Juni 2009

monty...

...python? Es gibt ja eine neue Suchmaschine, mit dem griffigen Namen "Bing". Das ist entweder eine Abkürzung ( But it's not Google ), oder es soll das "Biing!!" darstellen, mit dem die gesuchten Inhalte innerhalb weniger Sekundenbruchteile präsentiert werden. Oder es ist eine Anspielung auf Monty Python. Eben die Maschine mit dem Bing. Keine Ahnung wozu sie gut ist, aber sie klingt gut, also wird sie auch benutzt! Ich hab das Teil mal ausprobiert, und optisch ist es schon ganz ansprechend. Bing wirft auch ziemlich schnell ziemlich viele Ergebnisse aus, sofern man keine perversen Suchbegriffe eingibt. Dann nämlich gibt es keine Ergebnisse, weil da könnte ja unschönes Zeug drunter sein.

Nein, nicht was sie jetzt denken. Folter, Atomwaffen und dergleichen sind ganz normale Suchbegriffe, da bekommt man fein viele Ergebnisse. Gefilter wird nur potentieller Schweinkram. Also Sachen, die mit *Piep* zu tun haben. Das steht dann auch da, "Der Suchbegriff [ insert Ferkelwort here ] führt möglicherweise zu sexuell eindeutigen Inhalten. Ändern sie ihre Suchbegriffe, um Ergebnisse zu erhalten". Finde ich gut. Schade ist natürlich, dass man nicht einfach den Ferkelkram rausfiltert und unferkelige Ergebnisse anzeigt. Sucht man beispielsweise nach Begriffen wie "Strumpfhose" oder "Pistole", dann hatte man möglicherweise ja überhaupt keinen Schweinkram im Sinn, sondern wollte sich neue Strumpfhosen bestellen. Oder Ersatzteile für Opas alte Wehrmachtswumme. Da wären ein paar Suchergebnisse dann schon ganz nett gewesen.

Andererseits, man kann diesen Filter auch leicht umgehen. Sucht man nämlich nach "Porn Fuck Auto", bekommt man alle möglichen Ergebnisse. Weil Auto ist kein böses Wort, das hebt alle Ferkelworte wieder auf. Sinnlos? Aber hallo.

Montag, 1. Juni 2009

der wolf...

...das lamm...auf der grünen wiese. HURZ!!!!

Kennt das noch jemand? Diese geniale Verarsche von Hape Kerkeling? Daran musste ich eben denken, als ich über den eben gesehenen Film grübelte. Der Film war Das Kölnisch Wasser Das Parfum, eine hochgelobte Verfilmung eines quasi gottgleich verehrten Buches. Ich habe das Buch nicht gelesen, kann den Film aber guten Gewissens in einem Wort zusammenfassen: HURZ!

Der gesamte Schinken ergab von vorne bis hinten keinen Sinn, und nach hinten raus wurde er immer absurder. Klaro, es war kein Tatsachenbericht, also musste es nicht realistisch sein. Es war auch kein Krimi in dem Sinn, also musste es nicht spannend sein. Glaubwürdig oder unterhaltsam war es auch nicht. Indianer kamen ebenfalls keine drin vor, also war es auch kein Western. Mist, was genau war das denn jetzt? Ich würde das in die Rubrik "was wäre wenn-Spinnerei" einordnen. Was wäre, wenn es einen Menschen ohne jeden Eigengeruch gäbe ( ist das biologisch überhaupt möglich? ), aber selbst absolut alle Düfte präziser als ein Massenspektrometer aufschlüsseln und könnte, auch aus kilometerweiter Entfernung? Und was wäre zudem, wenn die Nase das einzige Sinnesorgan aller Lebewesen wäre?

An sich eine ganz witzige Idee. Leider fangen hier schon massive Ungereimtheiten an, denn der Mangel an Geruch wirkt sich ständig anders aus. Mal wird der Held schlicht übersehen, mal wird er verachtet, mal bemerkt man es überhaupt nicht. Das ändert sich auch dann nicht, wenn der Held selbst zwar keine Düfte verströmt, aber seine vor Dreck starrende Kleidung sowie die mindestens zentimeterdike Schmutzschicht auf seiner Haut doch ganz klar das dezente Aroma einer Mülldeponie an einem sonnigen Nachmittag im August verströmen. Das fällt im Dufteinander französischer Altstadtgassen nicht weiter auf...aber daß da eine Person ohne Eigengeruch ist, das bemerkt man zumindest unterbewusst sofort und schaltet auf zerebralen Durchzug.

Eine weitere witzige Idee ist, den Helden als völligen Unsympathen auftreten zu lassen. Wo in anderen Geschichten selbst ein Caligula durch die ein oder andere Eigenheit doch wenigstens als menschliches Wesen durchgeht, vielleicht gar ein oder zwei Lacher auf seiner Seite hat, stelzt Jean-Baptiste mit dem Charme eines Toasters durch die sich immer mehr hinziehenden Filmminuten. Seine gesamte Persönlichkeit erinnert stark an Data aus Star Trek. Natürlich muss man sich dabei wegdenken, dass Data durchaus intelligent und ( unfreiwillig ) komisch ist. Jean-Baptiste dagegen ist schlicht dumm und verfolgt sein Ziel -das Weibsvolk in Flakons zu füllen- mit einer zombiehaften Leidenschaft, wie man sie sonst nur bei Schlammlawinen oder Seebeben kennt.

Unter uns, ich hätte das Ende ja komplett anders verfilmt. Der bereits verurteilte Serienmörder darf sich fein ausstaffieren, wird elegant und ungefesselt zum Richtplatz gefahren, er besitzt sogar immer noch sein Parfum aus dem Duft emotionslos destillierter Dorfschlampen. Heute werden selbst Schwarzfahrer genauer durchsucht als damals Mörder, aber damals waren ja auch Wachhunde völlig auf Droge. Denen konnte man ruhig auf den Schwanz treten, solange man nicht roch. Hat die nicht gestört. Ist ja nicht so, daß ein Hund bei ungewöhnlichen Dingen anschlagen würde. Beispielsweise einem Fremdkörper im Haus, der nach Mensch aussieht, sich wie ein Mensch bewegt, nach Mensch klingt, Wärme abstrahlt wie ein Mensch, bei jedem Schritt Erschütterungen auslöst wie ein Mensch, aber nach 2 Pfund Vakuum riecht. Der Verurteilte wird also zum Richtplatz chauffiert, kippt sich dort sein handgeschmiedetes Aftershave hinter die Ohren und wird sofort als Reinkarnation der Beatles erkannt. Das eben noch blutrünstige Volk gibt sich einer woodstockwürdigen Massenorgie hin, Severus Snape möchte den Mörder seiner Tochter am liebsten adoptieren und einen Tag später hängt man ersatzweise den Nachbarn auf. Hier hätte ich die Handlung leicht abgeändert. Der Henker hätte da nämlich erstmal zünftig geniesst, über seinen vermaledeiten Schnupfen geflucht und dann diesem Hirni vorschriftsmässig die Scheisse aus dem Kadaver geprügelt. Aber mit allem Komfort um Komnach. Das wäre doch mal überraschend gewesen. Aber nööö, man liess ihn natürlich laufen.

Merkwürdig finde ich, daß sowohl Film als auch Buch ( das ich nach DEM Film garantiert nicht lesen werde ) unglaublich gute Kritiken bekommen haben. Das ist wohl der HURZ! Effekt. Es kann ruhig mies sein, solange es nur so tut, als wäre es intellektuell. Dann nämlich hagelt es sofort Lob und Achtung von irgendwelchen Leuten, die sich einfach nicht trauen, ihre ehrliche Meinung zu sagen. Denn dann könnte man ihnen ja unterstellen, sie hätten das alles nicht verstanden und wären doof. In diesem Sinne, HURZ!
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