Samstag, 19. April 2008

bitte laßt die blumen...

...stehen leben. Lese ich gerade, bzw. nicht mehr. Weil da krisch Plack. Mit diesem Kerl, der da mit seinem Wolf rumhüpft, da bin ich ja fertig. Das war mal ein schönes Buch, so ganz voller Seiten und überall war Text drauf. Und Indiander kamen drin vor, Cowboys leider keine, aber dafür noch mehr Indianer. Und Pferde. Ich mag Pferde. Besonders das Motorengeräusch, also dieses *trarroptrarrop*. Das find ich ja unheimlich entspannend. Spielen tut das in der Prärie, also mit wenig Wald. Schade, aber gut für die Pferde. Die würden ja ständig nur gegen Bäume semmeln. Apropos semmeln, da fällt mir Simmel ein. Also nicht der Kerl mit dem Klavieren, der nennt sich ja Schimmel. Oder Steinweg. Ich mein den, der lauter Bücher verzapft hat. Da lag hier noch eins rum. Eben das mit den Blumen, hab ich mal angefangen zu lesen ( hochgeistige Literatur war grad keine da. Schreckenstein hatte ich gerade erst gelesen und meine Pornosammlung hat sich die Frau Eichhorn geliehen ).
Ich hab jetzt etwa die Hälfte der Schwarte durch...und weiter werde ich mir das wohl auch nicht antun. Meine Güte, ist das ein Schwachsinn. Mal kurz gefasst, ein superstinkereicher Staranwalt aus Paris ( der Autor nennt auch gerne Straßennamen, für mich wirkt das wie Angabe. Seht her, ich kenn mich in Paris aus, ich bin weltmännisch bis zum Abwinken. Und ein wahrer Künstler obendrein, denn Paris ist die Stadt der Kunst! Jawollja! ) ist gelangweilt. Seine Frau ist eine doofe Kuh, die immer nur mit ihrem Liebhaber rumvögelt ( der Held macht das auch. Aber mit seinen Geliebten. Nicht mit dem Liebhaber der Frau. So weit, daß jemand schwul ist, geht die Kunst dann doch nicht ) und nervt. Nur die Hausangestellten sind nett. Dieser Anwalt muss ganz überraschend nach Wien, wegen einer James Bond Geheimsache. Blöderweise fliegt auch eine Bombe mit, die beim Landeanflug alles in Brocken haut. Alles? Nein. Ein kleines gallisches Dorf.. Ein Staranwalt wird herausgeschleudert. Mit einem markanten ( natürlich nicht entstellenden ) Kratzer in der Denkerstirn wacht er irgendwo in einem Gebüsch wieder auf. Das nenne ich Glück. Da zerhaut eine Bombe einen kompletten Jumbo ( im Landeanflug. Wer baut denn so eine bekloppte Bombe? ), der Held wird -da er sich grundsätzlich nicht anschnallt- herausgeschleudert, weder Druckwelle, noch Flammen noch umherfliegende Trümmer verletzen ihn, auch nicht die Tatsache, dass er gerade aus einem knapp 300km/h schnellen Flugzeug purzelt kann ihm die Bügelfalte zerknittern. Nur das garstige Gebüsch zerkratzt ihm die Visage.
Schnell schaltet der Held, nutzt die Gunst der Stunde und taucht unter. Wenn man ihn für tot hält, ist er seine Frau los. Und sein langweiliges Leben als superstinkreicher Staranwalt auch. Juhe, endlich ist er frei. Endlich kann er sich seinen Traum erfüllen und unter falschem Namen den Bimbam baumeln lassen. Fehlt aber noch was. Eine neue Identität. Zufälligerweise kennt der Held den weltbesten Fälscher, der zufälligerweise in Wien wohnt. Und zufälligerweise schuldet der ihm einen Gefallen. Natürlich freut sich Herr Falschdokument wie Bolle, dass er endlich wieder was fälschen darf, eine passende Identität hat er auch -zufälligerweise- parat. Er muss nur noch die Papiere fälschen, Anzüge müssen genäht und Schuhe besohlt werden. Also wartet der Held mal ab. Die Wartezeit vertreibt es sich, indem er sich in eine Touristin verknallt. Diese Touristin ist nicht nur viel jünger als er, sie ist auch noch aus Hamburg. Und sie verknallt sich sofort in ihn. Super. Und damit alles super bleibt, ruft er mal eben seinen besten Kumpel an. Der ist -welch Zufall- auch gerade in Wien. Jener Kumpel muss ihm nämlich sein Geld zuschustern. Als Leiche kann man ja schlecht zur Sparkasse, da bleibt man ja immer mit dem Sarg in der Schiebetür hängen. Also löst der Kumpel das geheime schweizer Konto des Helden auf; zufälligerweise hat er da ja eine Vollmacht für. Dann nimmt er die Patte und schickt sie nach Südamerika. Da kommt nämlich der Held jetzt her, laut seiner neuen Identität. Wie es der Zufall will, kennt Meister Kumpel dort einen Anwalt, der die Patte dann nach Hamburg überweist. Und schwupps, sieht alles ganz sauber aus. Reicher Goucho wandert aus und lässt sich das Geld nachschicken ( wieso reiche Südamerikaner keine schweizer Nummernkonten haben dürfen, wird leider nicht erwähnt ).
Einen Herzinfarkt ( das lässt sich bei Helden ja mit 2 Aspirin und einer Nacht im bequemen Ohrensessel kurieren, die Welt ist schön )später haust er Held dann erstmal im Ritz. Direkt neben seiner ebenfalls anwesenden Frau. Die hat nämlich schwer was an der Waffel und daher einen Privatarzt. Der ist zufälligerweise Herzspezialist und gehört auch zum Geheimbund um den Fälscher. Daher ist unser Held rucksackzuck wieder gesund, reist nach Hamburg und tifft sich da mit seiner Ische. Und so weiter. Natürlich trifft er zwischendurch noch einen Taxifahrer, der eigentlich Professor für Geschichte ist, aber nebenberuflich bei der SS war. Da hat er nämlich Leute aus dem Gefängnis geholt. Zufälligerweise hat der eine behinderte Enkelin, der nur eine sauteure Operation in Amiland helfen kann. Das Geld hat natürlich niemand, mal vom Helden abgesehen. Aber so weit bin ich noch nicht. Erstmal hat er seine Schnalle einen Buchladen gekauft, macht man ja so. Heiraten ist out, man kauft sich jetzt Geschäfte bevor man vögeln darf.

Ich werde den Stuss nicht weiterlesen. Die Handlung ist zwar total bescheuert, aber sowas ist man ja gewohnt. Reiche Leute mit nicht nachvollziehbaren Sorgen, massenhaft glückliche Zufälle, das hatte man in den 80ern wohl so. Gegen Anne Rice ist das sogar tiefgehend wie Stier, bei der wäre der Held ja zusätzlich noch etwa 25, würde aussehen wie Michelangelos David ( nur ohne den Mäusepimmel, der hätte saftig eine Nudel unterm Waschbrettbauch baumeln ) und den Herzkasper gäbe es auch nicht. Nein, richtig schlimm sind die Dialoge. Die sind noch beknackter als in Shining ( wer hat eigentlich je behauptet, dieser King könne schreiben? Sehen die alle nur die Filme oder was? ) und gefährden meine Socken. Da rollen sich nämlich die Fußnägel auf. Wieso zum Geier lässt der Autor alle seine Charaktere so kasperig daherschwafeln? Inhaltlich geben die nur Mist von sich, und beim Satzbau graust es einer Sau. So redet kein Mensch. Hm, vielleicht sollte ich doch weiterlesen. Da kommt dann sicher eine Weltverschwörung vor. Mit so einer Geheimsekte, die überall Schwafolin ins Trinkwasser kippt. Drum quatschen die auch alle so kariert. Damit soll die Menschheit verblödet werden, um die Invasion der Marsianer vorzubereiten. Huch, das wird ja doch noch richtig spannend?

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

wer ist frau eichhorn?

Was... hat gesagt…

Na, das ist der Spitzname von meinem Eichhörnchen hier neben mir :-)

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