Montag, 13. Juni 2011

wenn einer eine zeitreise tut ...

... dann aber hallo! Jawoll, wir haben eine Zeitreise gemacht. Streng nach wissenschaftlichen Vorgaben, also genau wie Indiana Jones. Nur ohne Peitsche. Und ohne Schätze. Und ohne bekloppte Nazis, die uns ständig umbringen wollen. Ohne Hut natürlich auch. Aber sonst, genau wie Indiana Jones. Oder doch eher wie Emmett Brown, da passt wenigstens die Frisur.

Ursprünglich wollten wir ganz gemütlich mit dem Auto, sonst sind wir ja eher wie Andi und Dampfwalze per Ponyexpress unterwegs, zu so einem Hühnergrab, einer Burgruine ( da hab ich noch was, muss ich mal drüber schreiben ) oder sonst einer schicken Sehenswürdigkeit. Wir haben uns dann aber für einen Thingplatz entschieden. Und hinterher einer Runde um die vorderharzer Seenplatte. Ich fang mal vorne an:

Der Thingplatz ist an sich ein tholles Thing. Alte Germanen haben sich da damals getroffen, um miteinander zu plauschen, Verbrecher auszuschimpfen und Pläne zu schmieden. Und natürlich auch, um sich mal wieder zünftig einen auf die Lampe zu gießen, schon damals galt die durchaus sinnvolle Regel, daß halb besoffen nur rausgeworfenes Geld ist. Allerdings waren die ollen Germanen sehr viel umweltbewußter als wir heute. Denn wo man an heutigen Besäufnisplätzen ständig über zerbrochene Kornflaschen und plattgewalzte Bierdosen stolpert, da entsorgten die Germanen ihren Müll immer anständig. Nicht ein zerdeppertes Trinkhorn haben wir gefunden, keine achtlos in die Hecke geworfenen Metfässer und selbst die Knochen der damals sicher gerne gegrillten Wildschweine waren restlos weggeräumt worden. Da könnte sich manch heutiger Hobbygermane die ein oder andere Scheibe von abschneiden. Nachdem wir die nähere und weitere Umgebung dann gsehen hatten, machten wir uns direkt auf zum zweiten Tagesziel, der Seenplatte. Auf der Landkarte sah das ganz schick aus, und sonderlich weit war das auch nicht. Nur steil. Also richtig steil. Ich frage mich gerade, wie da wohl die ganzen Laster raufgekommen sind, die damals das im dortigen Bergwerk geförderte Eisenerz abtransportiert haben. Zum Glück haben wir es über den Berg geschafft und konnten uns auch direkt einen der drei Teiche ansehen. Der lag leider mitten im Dorf und sah wenig gemütlich aus. Also sind wir direkt weiter, zu den beiden anderen Teichen, die ein wenig außerhalb liegen. Und was war? Alles abgesperrt. Man kam sich vor, als stünde man an der Zonengrenze. Stacheldraht, Schilder, Verbote. Angeblich ist das alles Privatgelände des Bergwerkbetreibers und darf wegen Renaturierungsmaßnahmen nicht betreten werden. Ich glaube aber eher, da wurde damals der ganze giftige Abraum in den Teichen versenkt und wenn man jetzt mit dem Wasser in Berührung kommt, wachsen einem Tentakel. Da wäre mir persönlich die Variante mit letzten Überbleibseln der DDR noch fast lieber. Weil dann könnte man wenigstens die Walderdbeeren futtern, die da in Divisionsstärke wachsen. Echt, der ganze Weg ist an beiden Seiten total mit diesen leckeren Konfitürerohlingen zugewuchert. Ich habe sogar ein paar Fotos gemacht, die ich der Nachwelt mal nicht vorenthalten will.


Ein fast schöner Teich, sogar mit Gegend drumrum.


Sogar Walderdbeeren gibt es da.

Eindringlinge und Erdbeerpflücker werden erschossen.


Nu gugge, die Mauer. Wurde die nicht abgeschafft?

Da, ein Grenzer hat seinen Helm verloren.


Hier schleust das MfS seine Spione in den Westen.




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