Mittwoch, 22. August 2007

In meiner Badewanne bin ich Kapitän

Ist ja ganz schön, wenn man an einem Bach wohnt. Da hat man ruhig plätscherndes Wasser, kann mit Glück den Fischen zusehen, Kinder haben einen tollen Abenteuerspielplatz und im Hochsommer ist es gleich viel kühler, wenn man zum Bach geht. Ich hab das gleich doppelt gut, hinterm Haus sind nämlich zwei Bäche. Einmal die Schildau, und dann noch ein Bächlein, das ist so klein, das hat nichtmal einen eigenen Namen (also echt klein, Hamster sind ja schon klein, haben aber meistens einen Namen ).
Schön ist auch, wenn es im Harz regnet oder geregnet hat, dann schwillt die Schildau etwas an, wird lebhafter, wilder...irgendwie schöner. Aber mal ganz unter uns, übertreiben muß man das doch nicht. Gestern, am frühern Nachmittag, da laufen wir mit dem Hund Richtung Zipfelspitz ( an sich schimpft sich der Hügel Schildberg, aber das ist weder ein Berg, noch stehen da sonderlich tolle Schilder ), das führt uns direktamente über die Schildau....normalerweise. Gestern war da nämlich kein Durchkommen, der komplette Zipfelspitzrundweg sah eher nach Wasserfall aus. Und als ob das nicht gereicht hätte, war die Schildau auch schon richtig schön voll mit rotbraunem Wasser frisch aus dem Harz. Zuviel davon ist dann doch nicht mehr so toll.
Aber das wurde immer mehr und mehr, das reinste Meer und gegen Abend klopfte die Schildau dann mal ganz dezent an unsere Gartenmauer. So hier und dort hatte sie auch kleinere Lücken gefunden, um sich mal unseren Garten näher zu betrachten.
An sich eine prima Sache, vollautomatische Rasenbewässerung, das hat was. Nur ist das spätestens dann unpraktisch, wenn man im Keller wohnt. Der tiefer liegt als der Rasen. Wasser fließt ja immer nach unten, seit dieser bekloppte Newton die Schwerkraft für alle verbindlich eingeführt hat. Was tut man also mit seinem freien Nachmittag? Geenau! Man schaufelt Sandsäcke voll, zieht Gräben im Garten, lässt sich nebenbei vollregnen, rettet schonmal die Elektrogeräte aus der Wohnung und drückt auf jedem freien Daumen herum. Immerhin könnte das Wasser ja noch rechtzeitig wieder zurückgehen. Wie das so ist, irgendwann wird es dunkel, man sieht nichts mehr ( hört aber verdammt deutlich das nahe Wasser ), der Rücken schmerzt, der Sand ist auch alle und man kann nur noch abwarten. Oh, und anrufen, immerhin hätte man Nachtschicht, aber das wird nun eh nichts mehr. Aus dem Dorf kommt sowieso kaum noch wer raus, wegen nass. Dann setzt man sich in die Wohnung, rennt alle paar Minuten wieder raus um nach dem Wasser zu sehen und schläft irgendwann wieder ein.
Und was war? Glück gehabt, das Wasser hat sich verzupft. Zumindest zum Großteil. Also doch nicht mit dem Schlauchboot in die Küche. Und wieder ein Tag Urlaub flöten, vielleicht geht es auch über Überstunden. Aber mal ganz unter uns, das war fast lustiger als in der Firma rumzustehen...und sinnvoller sowieso.

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