Dienstag, 20. Januar 2009

stellen wir...

...uns mal was vor. Sie haben ein Auto. So richtig schick, ein netter Brumovil. Und weil Autos ab und zu mal kaputt gehen, schliessen sie eine Versicherung ab bei der Bwagga AG. Diese Versicherung übernimmt alle Reperaturkosten, sofern man nicht gerade mit der Karre absichtlich gegen einen Baum gesemmelt ist und jetzt einen neuen Kühlergrill braucht.

Bei einer normalen Inspektion in ihrer Werkstatt, der Murks GmbH, wird festgestellt, dass der Auspuff hin ist. Den muss man schweissen. Das lassen sie auch brav machen, wird auch von der Versicherung bezahlt. Lustigerweise macht der Auspuff ab sofort aber ständig Probleme. Immer wieder müssen sie zur Murks GmbH, und das Teil flicken lassen. Bis eines Tages dort Betriebsferien sind. Kurzerhand fahren sie zu einer anderen Werkstatt, zu Schraub&Söhne. Dort schlagen sogar die Lehrlinge sämtliche Hände überm Kopf zusammen. Der Auspuff ist hin, der muss getauscht werden. Bei der Murks GmbH hat man den nämlich nicht geschweisst, sondern erst Wasser reingekippt, und dann die Roststellen immer nur mit Klebeband zugepappt. Nur gibt es jetzt ein Problem:

Um den Auspuff zu tauschen muss das Auto einen Tag in der Werkstatt bleiben. Das geht aber nicht, weil sie dringend jeden Tag ein Auto brauchen.

Aber kein Problem ohne Lösung, der Meister bei Schraub&Söhne kennt eine Werkstatt, nicht weit von hier. Das ist die Breitgrins KG, die hat einen Vertrag mit einer Autovermietung, der Zosch AG. Da kann man einfach hin, eigenes Auto abstellen, in den Mietwagen steigen und am nächsten Tag wird wieder getauscht. Das kostet zwar extra, aber -HA!- weil man ja diese Versicherung hat, kann die das eventuell übernehmen. Da müsste man mal den Chef bei der Breitgrins KG fragen. Gesagt getan, man fährt also hin. Herr Breitgrins sieht sich die Karre kurz an, nickt vor sich hin und hat die Lösung für all ihre Probleme parat:

Da sie das Auto beruflich brauchen, übernimmt ihre Versicherung auch die Kosten für den Mietwagen. Die ganze Bürokratie deswegen erledigt auch gleich der Herr Breitgrins, sie müssen ihm nur bei Gelegenheit eine Bescheinigung von ihrem Chef bringen. Irgendwas aus dem hervorgeht, dass sie da arbeiten. Also absolut kein Problem.
Direkt nach der Reperatur, als sie den Mietwagen zurückbringen und ihr eigenes Auto abholen, erinnert der Herr Breitgrins sie nochmal daran, dass sie ihm diese Bescheinigung bei Gelegenheit schicken sollen. Das machen sie ein paar Tage später auch.

Problem gelöst? Nix da, die Probleme fangen erst an!

Jetzt meldet sich nämlich die Zosch AG bei ihnen. Die wollen endlich mal Kohle haben für den Mietwagen. Von Versicherungen wissen die nix, da hätte der Herr Breitgrins vorher, aber so geht das nicht. Also rufen sie den Herr Breitgrins an, aber der kann da auch nix für. Da ist die Zosch AG schuld. Oder die Bwagga AG, aber er hat da nix mit zu tun. Also telefonieren sie wie bekloppt mit der Zosch AG, die endlich ihr Geld will, der Bwagga AG, die das nicht bezahlen will und dem Herr Breitgrins, der sowieso mit nix mehr was zu tun hat. Unterm Strich hatten sie eine unglaubliche Rennerei, verbrachten Stunden mit unfreundlichen Mitarbeitern am Telefon und bleiben auf der Rechnung sitzen. Und alles nur, weil die Murks GmbH Scheisse gebaut und der Herr Breitgrins ihnen Mist erzählt hat.

Was denn? Sie finden, das klingt absurd? Sowas kann in der Realität nicht passieren? Sowas muss einem kranken Hirn entsprungen sein? Na, dann fragen sie doch mal bei der AOK nach, bei denen passiert sowas. Ganz real. Und wenn wir auf den Kosten tatsächlich sitzen bleiben, trotz Verbraucherschutz und Presse, dann verrate ich ihnen auch noch die Namen der anderen Beteiligten :-)

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