Montag, 18. Februar 2008

hey, du alfred*?

Is ja schön, wenn man Post bekommt. Eben kam schon wieder welche, sogar gleich 2 Mails, und beide kein Spam. Da geht einem das Herz auf, sind das vielleicht die Neujahrsgrüsse von Gandalf dem Karierten? Hat ein stinkereicher Erbonkel in Amerika in mir seinen Lieblingsneffen gefunden? Da zückt man gleich den virtuellen Brieföffner und haut sich vor lauter Vorfreude glatt selbst auf die Schulter. Aber was lese ich da? Inselrat? Achso, Inserat, ok. Das Wort kenne ich. Auto verkaufen, Inserat, steht nun drin, geht los, kommt Patte rein, viel Erfolg. Häh? Nochmal langsam. Das sind zwei Mails in denen mir bestätigt wird, dass ich meinen hübschen Benz* erfolgreich ins Internet gesetzt habe. Weil den will ich ja verkaufen. Die wünschen mir noch viel Glück, Herr Alfred Meier* aus Bonn*. Nanu? Den Benz* wollte ich doch behalten? Verwirrt kratze ich mich minutenlang am Scheitel, bis ich so langsam stutzig werde. Da sitze ich jetzt also, stutze vor mich hin und langsam entet schwant mir was. Von welchem Benz* ist da eigentlich die Rede? Ein kurzer Blick vor die Tür verrät mir, isch 'abe gar keine Benz*, Signora. Da steht nur mein VW*. Und den verkauf ich nicht. Ein zweiter Blick, diesmal mehr in die Umgebung, und schlagartig wird mir klar, dass es hier verdammt wenig nach Bonn* aussieht. Eher nach Harzwald. Da wird doch nicht? Nachtigall, ick hör dir tapsen! Rasch zurück in die Wohnung, den Personalausweis gezückt und was steht da, schwarz auf bunt? Nichtmal Alfred Meier* heisse ich. Schweinerei, ich bin überhaupt nicht ich, da müssen Ausserirdische meine Identität...äh...wart mal. Ha, ich habs. Es gibt wahrscheinlich einen richtigen Alfred Meier* in Bonn*, der seinen Benz* verkauft. Der hat nur scheinbar keine Ahnung, wie seine eigene Mailadresse lautet, und hat mal lustigerweise meine angegeben. Jetzt frage ich mich nur, kläre ich das auf? Oder verkauf ich seinen Benz* und lass mir die Patte rüberfaxen?


Apropos Fax, das erinnerte mich spontan an was. Das ist jetzt schon länger her, da bekam das Eichhörnchen einen telefonischen Anruf. Dran war eine nette Frau, die sofort mit Glückwünschen lossprudelte, das Eichhörnchen hatte nämlich gewonnen. 30.000€ im Preisausschreiben, fast bar auf die Kralle. Super, oder? Das ist sogar noch superer als es klingt, weil Eichhörnchen hatte bei keinem Preisausschreiben mitgemacht. Nicht teilgenommen und trotzdem den Hauptgewinn, soviel Glück erträgt man eigentlich nur unter Vollnarkose. Darum konnte Eichhörnchen jetzt auch der Frau nicht so gut zuhören, die gerade von irgendwelchen wichtigen Verbraucherinformationen sabbeln wollte. Soll später nochmal anrufen, wenn man sich da auch drauf konzentrieren kann. In den Stunden bis zum erwarteten Anruf wurde uns dann so langsam klar, dass hier niemand etwas gewonnen hat, sondern es nur ein dämlicher Werbeanruf war. Überteuerten Müll wollte uns da jemand an die Backe schwafeln, und erst mit einem Gewinn den Mund wässrig machen. Also haben wir entschieden, dass ich rangehe wenn das lieb Mägdelein vom Büro für Verbraucherbeschiss Callcenter wieder anruft. Kurz nach dem vereinbarten Termin klingelt tatäschlich nicht etwa die Eieruhr, sondern das Telefon. Den darauf folgenden Dialog gebe ich mal inhaltsgetreu wieder.

Tussi: "Jaaa, guten Taaag, Beschiss AG*, mein Name ist Tussenfeld*. Ist die Frau Eichhorn* zu sprechen?"

Ich: "Nö, die is' nich' da, tut mir leid."

Tussi: "Oh, aber wir hatten doch ausgemacht, dass ich sie jetzt nochmal anrufe?"

Ich: "Achso, sie sind das, es geht um diesen Gewinn, richtig?"

Tussi: "Genaaau, darum sollte ich ja jetzt nochmal anrufen, weil..."

Ich: "Ja also die Frau Eichhorn* müsste jeden Moment wieder hier sein, die wollte nur mal kurz rüber zur Bank. Nachsehen, ob das Geld schon da ist."

Tussi: "Welches Geld denn?"

Ich: "Na, die 30000 Euro, die sie bei ihnen gewonnen hat."

Tussi: *schluck* "Neiiiin, ja also das ist natürlich noch nicht da, da muss ja vorher noch...."

Ich: "Dann schlage ich vor, sie rufen wieder an sobald die Kohle bei Frau Eichhorn auf dem Konto ist." *legt lachend auf*

Das war lustig. Besonders, davon hat ja die Frau Tusenfeld* nichts gewusst, weil die Frau Eichhorn*, also das Eichhörnchen, die stand die ganze Zeit direkt neben mir. Da haben wir die Schabracke voll verarscht


*Namen, Orte und Marken wegen Unkenntlichmachung verändert

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