Donnerstag, 30. Oktober 2008

Danke, dass Du da warst!

Heute mussten wir mit dem Terrorklops wieder zum Tierarzt. Seit Juni war sie ja nierenkrank, Herzprobleme hatte sie schon seit ein paar Jahren. Trotzdem ging es ihr ganz gut, glaube ich. Gegen die Herzprobleme bekam sie Tabletten, die wunderbar wirkten. Und gegen die Nierenschwäche gab es Spezialdiät, ein Medikament und immer wieder mal Infusionen. Wir wussten, dass sie nicht mehr gesund wird. Kaputte Nieren lassen sich nicht reparieren, und wirklich jung war sie auch nicht mehr. Am 13.11.2008 wäre sie 14 Jahre alt geworden. Das wissen wir genau, die Frau Eichhorn war nämlich damals dabei, als der Terrorklops in die Welt gepurzelt ist. Uns war klar, dass es für den Terrorklops nur ein Aufschub ist, es keine Heilung gibt. Aber wir haben gekämpft. Darum, dass sie noch ein paar Tage, Wochen, Monate, vielleicht sogar Jahre lebt, und dieses Leben auch geniessen kann. Irgendwann mussten wir den Kampf verlieren, das stand fest. Irgendwann war heute, kurz nachdem der erste Schnee fiel. Schnee mochte sie ja immer gerne und ich bin froh, dass sie wenigstens das noch miterleben durfte. Nachdem es ihr letzten Donnerstag plötzlich massiv schlechter ging, standen wir am Freitag gleich beim besten Tierarzt der Welt auf der Matte. Mehr Infusionen, durchspülen, Nierenwerte in den Griff bekommen. Pro Tag pumpten wir 1 Liter Kochsalzlösung in die vielleicht noch 6 kg Hund, gaben ihr eine höhere Dosis von ihrem Medikament. Aber es half nicht. Sie konnte und wollte nicht mehr fressen und saufen, musste sich ständig übergeben und wurde immer schwächer. Als der Magen leer war, quälte sie sich ab, zähen Schleim auszuwürgen. Auf den Boden, auf Wolldecken, in ihren Hundekorb. Wenn sie nicht würgte, dann schlief sie oder wartete, bis ein neuer Würgeschub kam. Jetzt hat ihr Leid ein Ende, sie hat gegen 9:30 Uhr eine Spritze bekommen. Davon wurde sie müde, schlief ein...schläft.

Es war richtig, das zu tun. Nichts hätte ihr geholfen, man hätte bestenfalls ihr Leiden verlängert. Um ein paar Tage. Noch eine Woche hätte sie nicht mehr durchgestanden. Es war richtig, aber es tut weh. Unglaublich weh. Wir vermissen sie, ihre tolpatschige Art, das vorlaute Mundwerk, ihre Eigenheiten. Wenn sie sich freute, und mit der Rute im Kreis wedelte. Wenn sie, sobald man sich zudeckte, gleich unter diese Decke wollte um "Camping zu machen". Wenn sie sich jeden Morgen und Abend ein Duell mit mir lieferte darum, ob sie ihr Medikament nun schluckt oder ausspuckt. Wie sie um die Frau Eichhorn herumhibbelte, die ihr jeden Morgen ihr spezielles Diätfutter kochte. Natürlich bevor wir unser Frühstück bekamen. Wie sie einen beim Apportieren immer verkasperte, indem sie sich einfch nur laut bellend neben das Stöckchen stellte. Wie sie nach ihren Operationen mit ihrem Trichter überall hängen blieb...und ich dann mit ihr auf dem Fußboden übernachtete. Wie sie beim Autofahren ganz aufmerksam nach anderen Hunden Ausschau hielt, um sie sofort fachgerecht zu verbellen...auch, wenn diese Hunde sich bei näherer Betrachtung als Handtaschen oder Kinderwagen entpuppten. Wie sie urplötzlich ins Gestrüpp hopste, weil sie da eine Maus vermutete. Oder begeistert in Grasbüscheln schnupperte, in denen man kurz mit der Fußspitze gescharrt hat...weil sie da auch eine Maus vermutete. Oder wie sie mit unglaublichem Tempo allen schwarzen Vögeln nachflitzte...die hielt sie wahrscheinlich auch für Mäuse. Ihr verdatterter Blick, als mal ein Reh aus dem Unterholz kam, um uns herumrannte und wieder im Wald verschwand. Ihre lustige Auffassung von Freundschaft mit anderen Hunden, die meist darin bestand, möglichst laut zu bellen und alle Aufforderungen zum Spiel gekonnt zu ignorieren. Wir vermissen sie. Sehr.

Wo auch immer Du jetzt bist, Terrorklops, Laica, Baby, Zippelzwerg, Du fehlst uns. Und danke. Danke für die Jahre, die Du mit uns geteilt hast. Für all die Stunden, in denen wir uns mit Dir gefreut haben, über Dich gelacht haben.

Danke

Novaer nín hûn



Montag, 27. Oktober 2008

und jetzt...

...bin ich mal gespannt. Eben kam eine Sendung über Markus Breitscheidels Recherchen in der Zeitarbeit zu seinem Buch Arm durch Arbeit. Dabei wurden, wen sollte es verwundern, skandalöse und zum Teil sicher auch illegale Zustände und Praktiken erwähnt. Denen er selbst ausgesetzt war. Worauf ich gespannt bin? Auf das Echo. Wäre ich Spieler, würde ich wetten. Und zwar darauf, dass es von den Firmen bald dämliche Kommentare regnet über "bedauerliche Einzelfälle" und "tragische Missverständnisse". Und, mit ganz viel Glück melden sich auch unsere Volksverräter Volksvertreter zu Wort. Die dann ebenfalls von "bedauerlichen Einzelfällen" schwafeln, aber Änderungen dieser asozialen Praktiken entweder rundweg ablehnen"leider aufschieben" müssen, da ja ausgerechnet jetzt "eine Krise" die Wirtschaft sowieso arg beutelt. Oder direkt Ausschüsse und Komissionen versprechen, die aber im Endeffekt doch nichts ändern. Wozu auch? Der Wirtschaft soll es ja gutgehen. Nicht dem Volk. Das soll gefälligst Kuchen fressen, mes amis.

Wer es verpasst hat, Leiharbeit undercover wird scheinbar am 28.10.2008 um 03:05 Uhr und am 3.11.2008 um 5:30 Uhr jeweils im ARD wiederholt.

Edit: am 3.11.2008 um 5:30 Uhr läuft die Reportage auf Eins Extra und am 17.11.2008 um 22:00 Uhr im WDR.

Mittwoch, 22. Oktober 2008

die nackte...

...wahrheit über dungeon & dragons. Ich bin ja u.A. auch Rollenspüler. Seit ein paar Jahren schon. Angefangen hab ich mit Hero Quest, dann kamen richtige Rollenspiele wie Palladium, Shadowrun, AD&D, Rifts, Call of Cthulhu, DSA und latürnich das, wo man sich als Matrose verkleidet und seine Frau in einer schmierigen Hafenbar anspricht und dann....äh...neee, das gehört doch nicht ganz dazu. Aber die normalen Rollenspiele, Pen&Paper genannt, die gehören dazu. Zettel, Bleistift, Würfel und ein Stapel bekloppter Ideen. Schon hat man einen lustigen Spieleabend. Und sogar ganz ohne Verlierer. Also deutlich angenehmer als Halma oder Monopoly.

Aber, oh weh und ach, diese Spiele sind brandgefährlich! Das wusste ich nicht, bis mir eine wissenschaftliche Abhandlung darüber endlich die Hühneraugen öffnete. Da hab ich ja bisher unheimlich viel Glück gehabt! Ich bin ja nett, ich fasse das zusammen. Wer will, kann sich natürlich auch das Original ansehen. Aber da fehlen irgendwie meine Anmerkungen.

Die als Comic gestaltete Arbeit handelt von einer Rollenspielerin mit dem Namen Debbie. Sie spielt eine Priesterin ( und wird darum von der Spielleiterin als Wizard, also Zauberer angesprochen ) in einer sehr merkwürdigen Runde. Merkwürdig ist, dass die Spielleiterin deutlich älter als die Spieler ist, und von ihnen auch nicht mit Vornamen angesprochen wird ( typische Skatrunde: Klaus, Herbert und Herr Schulze ). Merkwürdig ist auch, dass diese Spielrunde scheinbar die Regeln von D&D entweder nicht kennt, oder nicht beachtet. Gewürfelt wird nicht, die Wirkung von Zaubern beschreibt der Spieler und Charaktere werden mal eben so für tot erklärt. Ebenfalls ist merkwürdig, dass Spieler, deren Charakter tot ist, als nicht mehr existent des Raumes verwiesen werden. Dabei sind gerade bei Rollenspielen Wiederbelebungen so alltäglich wie Nebel in London. Auch dass man als Spieler jederzeit einen neuen Charakter erstellen kann, ist der Gruppe scheinbar unbekannt.

Aber es wird noch lustiger. Debbie, bziehungsweise ihr Charakter, steigt nämlich auf. Stufe 8, das ist schon ganz anständig. Meine Charaktere wurden bisher noch nie so alt *g*. Es steigt aber nicht nur der Charakter, sondern auch Debbie auf. Sie wird nämlich ganz real in den örtlichen Hexensatanistenfreimaurerkatholikenzirkel from Hell aufgenommen. Klar, 8 Stufen als Priester bei D&D, das qualifiziert einen dazu. Gut, nirgendwo im Regelwerk stehen auch nur ansatzweise Anleitungen für Zauber ( es werden ausschliesslich die für den Spielablauf nötigen Dinge wie Reichweite, Rettungswürfe, Dauer und Auswirkungen beschrieben ) oder religiöse Vorschriften. Aber wen stört das schon? Wer gelernt hat, dass ein Feuerball 1W6 Schaden pro Stufe macht, der ist qualifiziert. Wer gelesen hat, dass bei einer Blinddarmoperation der Blinddarm entfernt wird, der wird auch sofort als Chefarzt eingestellt.

Debbie ist natürlich hin und weg, verpasst ihrem Vater erstmal einen "Mind Bondage Spell" und zwingt ihn so dazu, ihr Rollenspielmaterial im Wert von US$ 200 zu kaufen. Dabei wollte er, dass sie mit dem Spiel aufhört. Ich erwähne jetzt mal nicht, dass es bei D&D keinen "Mind Bondage Spell" gibt, ich habe danach gesucht. Im Spielerhandbuch, im Spielleiterhandbuch und in den Erweiterungsregeln für Magier, Priester, Druiden, Barden und Psioniker. Nada. Aber macht ja nix, solange Debbie sich freut. Sie freut sich sogar sowas von dolle, dass sie scheinbar bei ihrer Spielleiterin einzieht und dort alleine ( ohne Mitspieler und Spielleiter ) weiterspielt. Merkwürdig. Da kann sie alles, was ihr Charakter im Spiel kann ( sogar mehr, siehe Mind Bondage ) und spielt trotzdem noch mit ihrer Zinnfigur?

Marcie hingegen, die den mittlerweile an Spielleiterwillkür verschiedenen Dieb spielte, hat nicht ganz so viel Spass. Da erhängt sie sich mal etwas, so ganz ohne ihren Dieb ist ja alles doof. Jemand hätte ihr echt sagen sollen, dass sie jederzeit einen neuen Charakter erstellen und dass man tote Diebe wieder auferwecken kann. Hat man aber nicht, und so baumelt sie dekorativ von der Decke.

Das findet Debbie jetzt nicht mehr ganz so lustig, und sie vertraut sich ihrer Spielleiterin und Obersatanistenfreimaurerkatholikenhexe an. Die wird natürlich pädagogisch korrekt stinksauer. Wen schert schon ein Exmitspieler, wenn man ganz real fett leveln kann?

Debbie ist verwirrt. Guter Rat ist teuer, lässt aber natürlich nicht lange auf sich warten. Mike, der gutaussehende Taubenfütterer aus dem Stadtpark hilft ihr. Er schleppt sie auf eine Veranstaltung, die auf Problemfälle wie sie zugeschnitten ist. Hier werden Satanisten endlich wachgerüttelt. Ein charismatischer Prediger der Marke "Saddam Hussein für Dünnbrettborher" erklärt in wenigen Worten...nichts. Aber das sagt er schön. Die okkulten Sachen müssen weg, jawollja! Bücher, Amulette, Rock'n'Roll. Alles muss weg! Aber nicht einfach wegwerfen, verbrennen muss man das. Und während ganz umweltfreundlich die Platten von Alice Cooper, den Beatles, Elvis Presley und natürlich auch die Bücher von Gygax, Heine, Tucholsky und Remarque auf dem mitternächtlichen Scheiterhaufen lodern, fühlt sich Debbie ganz befreit.

Hm, ich glaube, so ganz seriös ist das wohl doch nicht. Die Frage ist nur, wieso? Hat der Autor auf Kindergartenniveau recherchiert, oder lügt er ganz bewusst?

Donnerstag, 16. Oktober 2008

neues von...

...der front. Man bewirbt sich ja mittlerweile auch bei ziemlichen Kappesfirmen, die man als Kunde mit dem Hintern nicht ansehen würde. Zum Beispiel bei einer die damit wirbt, jede noch so dämliche Frage in wenigen Minuten zu beantworten. Dumme Antworten auf dumme Fragen geben, na das klingt natürlich nach wem? Genau, nach mir. Also bewerbe ich mich doch direkt mal dort. Es kommt sogar eine Antwort mitsamt Einladung zu einem Einstellungstest. Bei diesem Test fallen, verschiedenen Quellen zufolge, 90% der Bewerber glatt durch. Muss also recht schwer sein. Egal, man kann es ja trotzdem mal versuchen. Immerhin hat man schonmal Informationen über die Verdienstmöglichkeiten, die natürlich leistungsorientiert sind. Konkrete Zahlen verkneife ich mir mal, da könnte man ja eventuell Rückschlüsse ziehen, um welches Unternehmen es sich hier handelt. Aber ich verrate wohl nicht zuviel wenn ich sage, dass der "Antwortschreiber" etwa 1/8 dessen verdient, was der Kunde für die Antwort löhnt. Man könnte also, wenn man schnell ist, durchaus gut verdienen. Wenn man sehr schnell ist. Und alles über 4 € die Stunde als "gut" betrachtet. Ohne Zulagen. Wie es mit Zulagen aussieht, immerhin wollen Fragen auch Sonntags um 1:35 Uhr beantwortet werden, wird nicht gesagt. Man kann also vermuten, dass es keinerlei Zulagen gibt. Rosige Aussichten also.

Trotzdem, warum soll ich mir nicht mal eins wallraffen? Also trete ich an zum Test. Ganz der Profi bestätige ich den Termin schriftlich, bereite meinen Rechner vor und spreche den zuständigen Karnevalsprinzen Mitarbeiter pünktlich per Instant Message an. Exakt, wie es mir aufgetragen wurde. Bin ja ein braver Biber, ich tu ja was man mir sagt. Der Mitarbeiter kennt mich scheinbar noch aus dem Kindergarten, denn obwohl ich ihn mit "Sie" anrede, geht er ungefragt zum "Du" über. Klarer Fall, wir haben in unserer Jugend mal zusammen Schweine gehütet. In seiner kumplhaft-trockenen Art fordert er mich auf, mal etwas zu warten. Es könnten ja noch Nachzügler kommen. Und wenn wir ohne die anfangen, dann sind die bestimmt fürchterlich traurig. Muss ja nicht sein. Also warte ich. Natürlich habe ich permament das Nachrichtenfenster im Auge. Das geht alles auf Zeit hier, da muss man gegebenenfalls flink reagieren.

Nach 15 Minuten mache ich mir dann erstmal einen Tee. Als 30 Minuten um sind, surfe ich nebenher im Internet herum und betrachte Dächer via Google Earth ( das bereits geöffnet ist. Man könnte das ja brauchen ). Nach 45 Minuten ist der Test eigentlich schon um. Theoretisch. Praktisch hat er noch nichtmal angefangen. So langsam fühle ich mich dann doch verkaspert. Aber ich vermute, dass das zum Test gehören könnte. Ist man bereit, notfalls auch mal eine ganze Weile auf Fragen zu warten? Immerhin kann man ja nicht garantieren, dass die Mitarbeiter ständig ausgelastet sind. Wer dann nicht bereit ist, notfalls auch mal eine halbe Stunde -die man natürlich nicht bezahlt bekommt, man hat ja nichts geleistet- zu warten, der hat im gnadenlosen Dumpfsabbelbusiness nichts verloren. Dann, nach über 60 Minuten, wird es mir dann aber doch langsam zu blöde. Entweder jetzt passiert etwas, oder ich breche in Humor aus. An eine ernsthafte Beantwortung der Testfragen ist sowieso nicht mehr zu denken.

Höflich wie ich immer noch bin -manchmal bewundere ich meine Geduld-, frage ich den Mitarbeiter, ob er denn noch lebt ( nein, ich schreibe hier nicht "lebe" hin. Da muss schon Reich-Ranicki persönlich drum bitten ). Könnte ja sein, dass er einen Notarzt braucht. Oder dass seine Wohnung frei wird. Oder sein Job, den könnte dann ja gleich ich übernehmen, wo ich gerade mal da bin. Ja, es geht ihm gut. Verflixt! Da bin ich erleichert. Man ist ja doch irgendwo mitfühlend. Gerade mit den Menschen, mit denen Mutter Natur es anscheinend nicht ganz so gut gemeint hat. Auf meine Frage, ob wir dann auch irgendwann anfangen wollen, wird mir in gewohnt barschem höflichem Ton mitgeteilt, dass der Test schon vorbei ist ( sei, ich weiss ). Aber ich kann ja nochmal eine Stunde warten, ist kein Problem. Naja, für mich schon.

Was ist da denn passiert? Nach längerer Überlegung fahre ich mein Hirn auf Sparflamme runter. Ein guter Profiler versetzt sich in den Täter hinein, verstehst? Ausserdem entdecke ich ein Logfile, anhand dessen ich die Tat alles rekonstruieren kann. Der Mitarbeiter verfrachtete mich, nachdem er mich aufforderte mal "ne Weile" zu warten, in einen Chatraum. Das teilte er mir natürlich nicht mit. Mein Programm teilte mir das auch nicht mit, wozu auch? Normalerweise geht man ja absichtlich in einen Chatraum. Sehenden Auges. Bewusst. Da braucht man keine zusätzliche Meldung. In diesem Chatraum erklärte er kurz ( es sah nach copy&paste aus ) den Ablauf: man bekommt eine Datei mit Fragen zugeschickt, beantwortet diese innerhalb des vorgegebenen Zeitraums und schickt sie zurück. Eine Datei kam bei mir aber nicht an. DAS hätte mir das Programm in jedem Fall mitgeteilt. Wer konfiguriert schon ein Chatprogramm so, dass es automatisch jede geschickte Datei annimmt und auf der Festplatte abspeichert? Wie das Chatprotokoll mitteilt, haben etliche Bewerber ( woher wussten die von dem Chatraum? Der wurde nirgendwo erwähnt! ) die Datei nicht bekommen. Kompetente Problemlösung des Mitarbeiters: wer die Datei nicht bekommen hat, kommt halt später wieder. Keine Ahnung was da nicht geht, er hat geklickt und irgendwas hat gepiept. Bei ihm ist also alles richtig. Ganz grosses Tennis.

Also irgendwie....nein. Stellen Sie sich vor, man läd Sie zum Test. Werksgelände von einer echt riesigen Fabrik. Gebäude 4, 15:00 Uhr. Sie sind pünktlich, werden aufgefordert an der Garderobe zu warten und weiter passiert nichts. Weitere Mitbewerber ( in meiner virtuellen Garderobe konnte ich leider nicht sehen, wer da noch alles rumstand und vergeblich wartete ) werden direkt ins Gebäude 12 umgeleitet, an die dortigen Tische gesetzt und dann wirft der Mitarbeiter, der Sie vorhin noch im Gebäude 4 in die Garderobe gestellt hat, Prüfungsbögen in die Luft. Der, auf dessen Tisch einer landet, darf den Einstellungstest machen. Der Rest: RAUS! Sollen später nochmal antanzen, die Flaschen. Da kommt doch Freude auf, oder? Wo so gewissenhaft und professionell gearbeitet wird, da fängt man doch gerne an? Niemals käme man auf die Idee, dass in der Lohnabteilung auch so gearbeitet wird. Insbesondere, wenn das Unternehmen ein in den Augen vieler Menschen fragwürdiges Produkt vertreibt.

Mittwoch, 15. Oktober 2008

ich werde diese schallplatte nicht kaufen...

...sie ist zerkratzt. So oder ähnlich hat Marcel Reich-Ranicki seine Ablehnung des "Dingenspreises für Fernsehkram und solches Zeug" formuliert. Und helle Begeisterung macht sich breit. Man weiß zwar nicht so genau, ob das jetzt ein spontaner Ausbruch war, oder ob das "HB-Männchen der Literaturkritik" gut vorbereitet aus allen Wolken gefallen ist. Aber, man stimmt ihm zu. Ich habe jetzt -wenn ich schon die Preisverleihung nicht gesehen habe; ich sehe relativ wenig in die Röhre- eine Weile verschiedene Suchmaschinen gequält. Und ich finde durch die Bank weg nur Zustimmung. Woran mag das liegen? Hat man Angst, sich durch Kritik an Reich-Ranicki in die Ecke der Trottel zu stellen, von denen die Call in Shows leben? Oder hat der Mann schlicht und ereifernd ergreifend recht? Ich wähle Tor 2.

Nur, jetzt frage ich mal ganz blöd, was zum Henker läuft denn da schief? Die Sender machen Programm für die Masse. Und die Masse findet das Programm beschissen. WTF? War da nicht mal was mit Angebot und Nachfrage? Ok, das war graue Theorie. Da wurde nicht bedacht, dass subventionierte Angebote auch ohne Nachfrage überleben können, dass eine Nachfrage meist überhaupt erst durch das Angebot geweckt wird. Und natürlich, dass die Wahl zwischen Pest und Cholera nicht wirklich eine Wahl ist. Man darf ja auch nicht vergessen, dass es durchaus unterschiedliche Interessen gibt. Heinz sieht gern Opern, Franz sieht gern Länderspiele. Wäre irgendwo unfair, Franz da komplett auszuschliessen und nur noch Opern zu übertragen. Auch sollte man bedenken, dass sogar Heinz nicht immer nur Opern sehen möchte. Dem gefällt auch mal eine Komödie, oder eine gut gemachte Sitcom. Und dass Herbert nach 8 Stunden hinter staubtrockenen Akten oder an einer Fräsmaschine einfach nur abschalten und sich lieber mit einem Krimi unterhalten lassen, als der "künstlerischen" Kameraführung einer Sendung über Frescomalerei im Italien des ausgehenden 15. Jahrhunderts ( unter besonderem Bezug auf die Einflüsse mamelukischer Pinselbinderei ) folgen möchte, ist auch irgendwo nachvollziehbar. Mit Einseitigkeit fährt man da nicht so gut. Zumindest, wenn man mehr als 3 Zuschauer haben möchte.

Aber, genau das ist das Problem. Die Einseitigkeit. Alles läuft nach Schema F ab. Laut muss es sein. Und grell. Und sensationell. Urinstinkte muss es ansprechen. Gewalt+Geniatlien. Sex+Sensationen. Brüste+Bomben. Schwachsinn+Schadenfreude. Mal ehrlich, ich habe nichts gegen einen guten Actionfilm. Oder einen Krimi. Ich liebe Komödien. Ich sehe mir auch unglaublich gerne Dokus an. Gute Dokus. Über Ausgrabungen von skythischen Fürstengräbern. Aber ich kann sehr gut auf den Mist verzichten, der den weitaus grössten Teil des Programms ausmacht.

Braucht man wirklich Castingshows, deren Sinn und Zweck die Bloßstellung talentfreier, aber hoffnungsvoller -oder naiver- Teilnehmer und die mediengerechte Ausschlachtung einer Eintagsfliege ist? Braucht man Seifenopern und Endlosserien, die sich auf die möglichst absurde Darstellung eines in einem Paralleluniversum möglicherweise denkbaren Alltages einschiessen? Braucht man Talkshows, deren Ziel wohl ist, dem grössten Vollpfosten das Gefühl zu geben ein intelligentes Lebewesen zu sein - weil er im Vergleich zu den Moderatoren Gästen das reinste Genie ist? Braucht man noch eine Gerichtssendung? Noch mehr Fernsehköche, die dümmliche Texte von sich geben? Noch mehr Dokus über die selbstverschuldete Armut von arbeitsscheuem Gesindel? Noch mehr Reportagen über weltbewegende Themen wie "wo bekommt man in Schland die grösste Bockwurst"? Braucht man noch ein Format für Humorlegastheniker wie Mario Barth oder Cindy aus Marzahn? Und alles bis zum Erbrechen wiederholt?

Mal unter uns, ich bin ein Kulturbanause. Das literarische Quartett habe ich mir bestenfalls mal der unfreiwilligen Komik wegen angesehen. Auf Kritiken gebe ich grundsätzlich nichts, ich bilde mir lieber meine eigene Meinung und stänkere dann selbst. Ich zappe auch weg, wenn auf Arte Jean-Jaques Bubu die Geschichte vom Räuber Hotzenplotz tanzt. Wenn Guido Knopp über Hitlers Postboten berichtet, rollen sich mir die Fußnägel auf. Und wenn News&Stories, 10vor11 oder wie auch immer sich dieses an eine verfilmte, mit schlechten Power Point Einblendungen verrührte Schülerzeitung erinnernde Format gerade schimpft läuft, bekomme ich Krämpfe. Lachkrämpfe. Hurz! Remember?

Lösung? Hab ich keine. Klar, man könnte einfach mal leisere Sendungen machen. Infotainment könnte sich eher auf Info als auf Entertainment konzentrieren. Man könnte in Dokus schlicht die Fakten darstellen und auf billige Meinungsmache verzichten. Weniger Spezialeffekte und dafür mehr Inhalt. Weniger Titten, mehr Text ( mh....wobei....Titten und Text, das würde mir schon reichen ). Aber. Würde das klappen? Nope. Warum? Weil garantiert nicht jeder mitzieht. Und wenn alle leise sind, dann fällt ein Schreihals besonders gut auf. Auffallen ist gut, das bringt Quote. Quote bringt Werbeeinnahmen. Werbeeinnahmen bringen Geld. Und darum geht es. Geld. Medien sind Teil der Wirtschaft. Und die möchte mit möglichst wenig Aufwand in möglichst kurzer Zeit möglichst viel Geld verdienen.


P.S. Man könnte meinen, die Öffentlich-Rechtlichen wären, da sie ja über die Rundfunkgebühren recht viel Geld erhalten, von diesem Teufelskreis der Wirtschaft ausgenommen. Wie das in der Praxis aussieht, zeigt jedoch deren Programm. Unterm Strich muss man also sagen, dass das Konzept einer Gebührenerhebung zur Subventionierung von Minderheitenformaten in der jetzigen Form definitiv nicht funktioniert.

Sonntag, 12. Oktober 2008

der weltraum...

...unendliche dingens. Platz und so eben. Und nun rate man mal, wer dort ist. Im Weltraum. Genau, Lord British. Der unter dem Künstlernamen Richard Garriott bekannte Herrscher von Britannia düst zur ISS. Allerdings relativ langweilig per Rakete. Gate Travel oder Recall hätte ich persönlich ja stylischer gefunden. KAL ORT POR! Aber wahrscheinlich hatte er keine markierte Rune. Ein öffentliches Moongate haben die da oben ja glaube ich keins. Wobei man Trammel und Felucca von der ISS aus sicher richtig gut sehen kann.
In den Anfangszeiten von UO, als es nur 2 Server gab, loggte er ja gelegentlich selbst ein. Einmal ging das auch schief, wie man auf dem Bild recht gut sehen kann. Lord British wurde Opfer einer Feuerwand, konnte aber glücklicherweise respawnen. Ich drücke ihm mal die Daumen, dass er ohne Zwischenfälle wieder heil zur Erde findet. Und vielleicht, sehr vielleicht, inspiriert ihn der Blick von aussen auf unseren Planeten ja zu einer neuen, grossartigen Serie im Stile von Ultima. Mir nämlich haben die Einfälle dieses Verrückten jede Menge lustige Stunden beschert. Selbst die Schwächen seiner Welt waren lustig. Die basieren nämlich auf Idealismus. Und nicht auf Raffgier, die so manche andere Welt in den inneren Ruin getrieben hat.

Samstag, 11. Oktober 2008

kann man...

...eigentlich die werbung auch falsch verstehen? Mir kommt das manchmal so vor, als wäre das nicht alles so astrein formuliert. Ich meine damit jetzt keine teuren Spezialjoghurtdrinks, die voller lustiger Mikroben sind und gegen Verstopfung, Akne und Beulenpest immunisieren. Da bin ich mir ziemlich sicher, dass die -früher irgendwie viel deutlicher- angepriesene Wirkung auch nicht stärker ausfällt als beim stinknormalen No Name Joghurt aus dem Billigregal. Wenn überhaupt. Nein, ich meine diese tollen Aktionsangebote, die in der Werbung zumindest für meine Ohren immer recht unausgegoren wirken.
Nehmen wir mal die günstigeren Brillen bei Apollo Optik. Je älter man ist, desto billiger die Brille. Pro Lebensjahr gibt es 1% Rabatt. Wenn Opa also 100 Jahre alt ist, bekommt er sein Guckeisen gratis. Und was ist, wenn Berta Rosenberg eine neue Brille braucht? Die gute Frau ist derzeit 112 Jahre alt. Bekommt die dann die Brille gratis plus 12% des eigentlichen Preises in bar? Oder wie oder was?
Oder diese Geschirrspülmaschinentabs aus der Weltraumforschung. Da stand ich neulich vor so einer Packung auf der groß und breit zu lesen war, dass 30% des Inhalts gratis sind. Hätte ich da die Packung aufrupfen, mir die 30% rausnehmen und die dann für lau einstecken dürfen?
Sehr nett ist auch Toyota. Da hat Qualität jetzt meinen Preis. Ich muss nur dem Händler ein Angebot machen. Klingt, als würde man da sein Auto echt für das Geld bekommen, was man gerade dafür zahlen kann/will. Notfalls bekäme man also einen Neuwagen für € 2,50. Normalerweise würde ich jetzt sagen, dass man sein Auto wohl doch nicht unbedingt zum Wunschpreis bekommt. Eben, weil man dem Händler ja ein Angebot machen muss. Das kann der auch ablehnen. Aber dann würde ja der Satz, dass die Qualität meinen Preis hat, nicht mehr stimmen, oder?

Mir wird das alles zu kompliziert. Falls ich mir tatsächlich mal was kaufen sollte, dann kauf ich einfach nur noch Sachen, die nicht beworben werden. Da verwirren mich wenigstens keine albernen Werbeversprechen. Noch besser, ich komme unterm Strich sogar günstiger bei weg. Werbung kostet ja auch Geld, und wenn in einer Packung 30% gratis sind, dann ist eben der Rest so teuer, dass man die 30% trotzdem zahlt. Selbst, wenn die Aktion vorbei ist und es nur noch Packungen in Normalgrösse gibt.

der...

...haider ist tot. Der wenn schon nicht beliebteste, aber doch scheinbar bekannteste Politiker Österreichs ( nach Sisi ) ist tot. Bei einem Überholvorgang kam er von der Straße ab, überschlug sich und semmelte gegen einen Betonpfeiler. Ist ja auch schwer, so ein Überholmanöver. Besonders, weil man dabei links fahren muss. Das ist gerade für Leute, die sonst eher rechtslastig sind, ungewohnt. Was mich aber wirklich interessiert und in den Meldung nicht erwähnt wurde: wie geht es dem Betonpfeiler denn?

Apropos rechtslastige Betonpfeiler. Habe ich das richtig mitbekommen? Sat1 wiederholt diese komische Sendung? Gnadenlos Selbstgerecht oder wie die sich schimpft? Dass es da keine neuen Folgen von gibt, ist ja klar. Da hat der zuständige Landrat einen Riegel vorgeschoben. Aber das ist doch kein Grund, die bereits abgedrehten 4 oder 5 Folgen nochmal zu zeigen? Sind da eigentlich schon die Prozesse gelaufen? Also nicht die Prozesse gegen die zu Unrecht denunzierten Mitbürger überführten Betrüger, sondern die gegen Sat1 und Konsorten?

Freitag, 10. Oktober 2008

mal zur abwechslung...

...was lustiges. Ich bewerbe mich ja ständig irgendwo. Muss man ja, sonst bekommt man keinen Job. Auch mit Bewerbung bekommt man keinen Job, aber wenigstens hat man es versucht. Wobei, manche Jobs könnte man durchaus bekommen. Als fremdeingesetzte Fachkraft, die wie ein Ferienjobber bezahlt wird. Sowas bekommt man. Oder als unbezahlter Praktikant. Aber solche Jobs kann man kaum annehmen, da gibt man ja mehr Geld aus als man verdient. Klingt frustrierend, ist es auch. Aber der Bewerberalltag hat ja auch seine lustigen Seiten. Wenn nämlich Antworten auf die Bewerbungen kommen. Meist ist es ja so, dass Bewerbungen schlicht ignoriert werden. Auch auf mehrmalige Nachfragen bekommt man keine Antwort. Gelegentlich aber kommen duchaus Absagen, die dann humorig Auskunft über die Qualität der in den Personalbüros geleisteten Arbeit geben. Als ich mal eine Absage per Rundmail bekam und man mir damit die Mailadressen sämtlicher Bewerber auf dem Silbertablett präsentierte, habe ich mir ja schon heftig an den Kopf gefasst. Aber es geht noch besser. Auf eine neulich abgeschickte Bewerbung, an deren Formulierung ich gut 30 Minuten gesessen habe, gab es wortwörtlich folgende Antwort:

vielen dank,
wir haben die freien stellen leider bereits besetzt
gruss
max mustermann*

Da stelle ich mir so langsam die Frage, ob es nicht doch an meinen Bewerbungen liegt? Da bekommt jemand, der sich ganz offensichtlich nichtmal die Schuhe selbst zubinden kann eine sorgfältig formulierte Bewerbung. Mit guten Zeugnissen und klar strukturiertem Lebenslauf. Da schrillen doch sofort sämtliche Alarmglocken? Der sucht Leute, die noch blöder sind als er selbst, Leute die sich von ihm verarschen lassen ohne es zu merken, Leute die für einen Hungerlohn arbeiten und dabei auch noch eigenes Werkzeug mitbringen. Und dann kommt da einer, der schon nach 4 Jahren mit der Grundschule fertig war. Schlimmer noch, der hat hinterher sogar noch andere Schulen besucht. Fremdsprachen kann er auch; der Kerl ist ja direkt unheimlich. Mit dem Teufel im Bunde. Na kein Wunder, dass den niemand einstellt.

Vielleicht sollte ich meine Taktik ändern und Bewerbungen ab sofort nur noch mit dem Kajalstift von der Frau Eichhorn auf Küchentücher krakeln. Als Absender reisse ich eine Seite aus dem Telefonbuch, male da mit Lippenstift einen roten Kringel um meinen Eintrag und schicke das dann unfrankiert los; potro zalt emfenga, altha. Müsste ja in etwa hinkommen, oder? Mal sehen, vielleicht werd ich dann ja direkt als Chef eingestellt.


*Name geändert

Montag, 6. Oktober 2008

was ist...

...eigentlich der unterschied zwischen einem manager und einem normalen angestellten? Ganz einfach: wenn ein normaler Angestellter Mist baut, dann kostet das seinen Arbeitgeber Geld, wenn es dumm läuft können das durchaus mehrere zehntausend Euro sein. Der Angestellte fliegt achtkantig, findet garantiert nirgendwo mehr einen Job und wenn es dumm läuft, wird er noch bis aufs letzte Hemd verklagt. Wenn ein Manager zum Scheissen zu blöd ist, dann kostet das gerne mal mehrere Millionen, gelegentlich auch Milliarden. Die werden vom Staat bezahlt. Und Arbeitsplätze kostet das auch. Massenhaft einfache Angestellte müssen gehen, da sich die angeschlagene Firma jetzt ja gesundschrumpfen muss. Der Manager bleibt aber. Zumindest erstmal. Dann tritt er zurück, kassiert dafür eine dicke Abfindung und dann ein astronomisches Altersruhegeld. Einen Job findet der auch nicht mehr. Zumindest keinen richtigen. Vielleicht darf er irgendwo noch in einem Aufsichtsrat sitzen, ein paar Scheine abgreifen aber zu sagen hat er nichts mehr.

Der Unterschied ist also der, dass der Angestellte den Rest seines Lebens in Saus und Braus von Hartz IV bis VIII lebt, während der Manager sein karges Dasein auf Privatinseln mit Hausbar, Golfplätzen und Yachturlauben fristen muss.

Erinnert sich noch jemand an Cheung Shuhung? Das war der Chef des Spielzeugherstellers, dessen Produkte wegen zu hohem Bleigehalt weltweit zurückgerufen wurden. Die Farbe war schuld, scheinbar wurde sein Lieferant von dessen Lieferanten mit gefälschten Qualitätszertifikaten betrogen. Und was machte der arme Cheung Shuhung? Er erhängte sich. Es trifft immer die falschen...

soll ich oder...

...soll ich nicht? Ich schreibe ja gerne. Angeblich sogar nicht völlig talentfrei, man könnte damit also durchaus den einen oder ganz anderen Euro verdienen. Mit dem Hobby Geld verdienen, wer will das nicht? Da ich mich aber seit geraumer Zeit einfach nicht auf längere Texte konzentrieren kann -zumindest nicht, wenn sich diese Texte nicht um Zerstörung und Vernichtung drehen- denke ich mir, dass kleinere Auftragsarbeiten vielleicht mal ganz praktisch wären. Staubtrockene Texte, völlig ohne Wertung und Gefühl, just the facts, Ma'am. Und was soll ich sagen? Da flattert mir doch prompt ein sehr "wirkungsvolles" Angebot ins Haus. Gesucht werden freie Mitarbeiter, die eigene Texte schreiben ( Aha? Abschreiben ist nicht erlaubt? ). Zu vorgegebenen Themen, gibt auch richtig fein Geld. Ganze 5,- Euro ( bei näherer Betrachtung werden daraus bis zu 5,- Euro, also eher weniger ) für einen nicht wirklich hochwertigen Text von knapp 400 bis 500 Worten.

Jetzt fragt man sich, was tun? Soll man das mal versuchen? Vier Texte wären, sofern man die versprochenen 5 Euro dann auch tatsächlich bekommen sollte, immerhin 20 Euro extra. Davon könnte ich mit der Frau Eichhorn mal ins Kino gehen. Theroretisch. Praktisch gibt es hier ja kein Kino. Klar, ein anständiger Stundenlohn ist das nicht. Für das Geld wären bestenfalls ein paar mit eigenen Sätzen garnierte Absätze aus Wikipedia angemessen. Aber es wäre besser als nichts. Und wenigstens wird hier nicht verlangt, dass man als Autor dem Auftraggeber das Urheberrecht überträgt, wie es anderswo der Fall ist [gerade sehe ich, dass das geändert wurde. Auch anderswo verlangt man jetzt nur noch die juristisch auch machbare Übertragung eines exklusiven Nutzungsrechtes]. Das ist nämlich verflixt schwierig, weil man dazu sterben und das Urheberrecht vererben muss. Anders kann man sein Urheberrecht nicht übertragen, zumindest nicht nach deutschem Recht. Lediglich das exklusive Nutzungsrecht wird verlangt, man darf seinen Text also nicht mehrfach verkaufen.

Nun ist die Frage, schreibe ich was oder lasse ich es sein? Ich tendiere derzeit zu nein. Nicht, weil es mir zuviel Arbeit ist. Auch nicht, weil es für recht viel Arbeit wenig Geld gibt. Ich habe ja auch kein Problem damit, stundenlang an Wikis herumzubasteln. Und da sehe ich keinen müden Heller für. Nein, mich stört, dass an meinem Text dann Geld verdient werden und ich an diesem Verdienst möglichst wenig beteiligt sein soll. Genau, das stört mich. Ich gönne jedem Teilnehmer an Vorstandssitzungen sein üppiges Gehalt, aber ich sehe irgendwo nicht ein, wieso dieses Gehalt auf meine Kosten "verdient" werden soll. Für faire Arbeit sollte es doch auch einen fairen Anteil am Gewinn geben, oder sehe ich das falsch? Alles andere wäre parasitäres Verhalten. Leider wird genau das ja in unserem Billiglohnland noch gefördert....zumindest, solange die Chefetagen es an den Tag legen.

Aber ich werd mich wohl trotzdem an einen Text machen. Allein schon, damit ich später gegebenenfalls zerschmetternde Erfahrungsberichte schreiben kann. Vielleicht sollte man das Leben ja als Spiel sehen Chummers?

Donnerstag, 2. Oktober 2008

hol...

...das stöckchen. Nu wirft man schon mit Stöcken nach mir. Ja super, und wenn ich den Prügel an die Birne bekomme? Das tut mir doch auch irgendwo weh? Mal wieder tühpisch, hauptsache alle haben ihren Spassss. Da kann ich ja ruhig Baumstämme an den Schädel geschleudert bekommen, also echt jetz...

...

...tses...

...




1.Was ist für Sie das größte Unglück?

Groß? Na also echt, wenn ich die ganze Kacke die einem passiert noch nach Grösse sortieren müsste, na da hätte ich aber viel zu tun.

2.Wo möchten Sie leben?

Am liebsten auf dem Land, mit Wald in der Nähe. In einem Land, in dem man noch ungestraft auf Vertreter schiessen darf.

3.Was ist für Sie das vollkommene irdische Glück?

Wenn man nichts findet, worüber man sich beschweren könnte.

4.Welche Fehler entschuldigen Sie am ehesten?

Syntax error. Passiert mir auch ständig.

5.Ihre liebsten Romanhelden?

Lobo, Direktor Meyer

6.Ihre Lieblingsgestalt in der Geschichte?

Lord Brett Sinclair und Danny Wilde

7.Ihre Lieblingsheldinnen in der Wirklichkeit?

Batgirl ( Barbara Gordon, nicht diese dämliche Cassandra Cain )

8.Ihre Lieblingsheldinnen in der Dichtung?

Miss Marple

9.Ihre Lieblingsmaler?

Da geb ich kein Geld für aus, ich tünche meine Bude selber.

10.Ihr Lieblingskomponist?

Vivaldi war nicht schlecht. Bach konnte stellenweise auch was. Und Grieg. Barber auch. Aber Farrokh Bulsara konnte auch selber singen, also jenner.

11.Welche Eigenschaften schätzen Sie bei einem Mann am meisten?

Dass er seine Pfoten von meiner Ollen lässt.

12.Welche Eigenschaften schätzen Sie bei einer Frau am meisten?

Titten Ehrlichkeit, sofern Unehrlichkeit nicht freundlicher wäre ;-)

13.Ihre Lieblingstugend?

Schadenfreude.

14.Ihre Lieblingsbeschäftigung?

Very british sein.

15.Wer oder was hätten Sie sein mögen?

Peter Lustig

16.Ihr Hauptcharakterzug?

Bosheit.

17.Was schätzen Sie bei ihren Freunden am meisten?

Wenn sie meinen Humor verstehen.

18.Ihr größter Fehler?

Bescheidenheit.

19.Ihr Traum vom Glück?

Eine Welt, in der man aus einer Toilette trinken kann ohne Ausschlag zu bekommen....ja, ich weiss. Ist nur geklaut. Trotzdem.

20.Was möchten Sie sein?

Glücklich?

21.Ihre Lieblingsfarbe?

Blau

22.Ihre Lieblingsblume?

Die oben auf dem Bier.

23.Ihr Lieblingsvogel?

Wüstenbussard, Eichelhäher, Specht, Eisvogel und Donald Duck

24.Ihr Lieblingsschriftsteller?

Oliver Hassenkamp

25.Ihr Lieblingslyriker?

Heinz Erhardt

26.Ihre Helden in der Wirklichkeit?

Batman, Captain Scheibenputzy

27.Ihre Heldinnen in der Geschichte?

Welcher Geschichte? Harry Potter? Da ganz klar Minerva McGonagall.

28.Ihre Lieblingsnamen?

Blödelin, Anna Bolika. Aber Ayana ist auch schön. Nur nicht ganz so witzig.

29.Was verabscheuen Sie am meisten?

Rücksichtslosigkeit, Kurzsichtigkeit, Dummheit, Ignoranz.

30.Welche geschichtlichen Gestalten verachten Sie am meisten?

Alle, die eins nicht kapiert haben: das Volk lebt nicht, um dem Herrscher zu dienen, sondern umgekehrt. Und das sind 'ne ganze Menge. Gilt natürlich auch für Wirtschaft und Religion.

31.Welche militärischen Leistungen bewundern Sie am meisten?

Wounded Knee. Halbverhungerte und zum grossen Teil unbewaffnete Menschen, darunter etliche Frauen und Kinder zusammenzuschiessen und dabei noch 25 Mann durch das eigene Feuer zu verlieren, das ist schon eine reife Leistung.

32.Welche Reform bewundern Sie am meisten?

Die Räschdchraipräfohrm. Ja, auch totaler Kappes kann beeindrucken.

33.Welche natürliche Gabe möchten Sie besitzen?

Haare.

34.Wie möchten Sie sterben?

So, dass ich es selbst überhaupt nicht mitbekomme.

35.Ihre gegenwärtige Geistesverfassung?

Hungrig.

36.Ihr Motto?

Smile, Cthulhu hates you.

Mittwoch, 1. Oktober 2008

fuchs du hast...

...den farbfilm vergessen. Das ist ein altes Volkslied von der Nina Hagen. Fast jedenfalls. Man muss ja nicht alles so eng sehen. Ist nämlich so, ich sass heute auf der Kautsch dem Scheisselongua dem Sofa. Da fehlt dann, abhängig der Sitzrichtung, links oder rechts von mir ein Stück Wand. Glücklicherweise hat ein findiger Architekt da direkt eine gläserne Tür eingebaut, die sich schiebenderweis öffnen lässt. Kommt aber noch besser! Da die Wohnung nämlich nur vorne im Keller, hinten rum aber ebenerdig liegt, kann man durch diese Tür sogar direkt hinaus in den Garten. Ganz ohne Leiter oder Fallschirm. Die moderne Technik hat schon ihre Vorzüge, oder? Ich also sitze heute mal auf besagtem Mobiliar und lasse meinen Blick mitten durch die Glastür fallen. Gelandet ist er im Garten, wo er auf der dort angebrachten Wiese meist recht weich landet. Und was soll ich sagen? Na? Da läuft doch eine Katze durch den Garten. Nach einiger Zeit fällt mir dann auf, dass diese Katze irgendwie merkwürdig aussieht. Sehr gross -für eine Katze; für ein Pferd wäre sie recht klein gewesen- und rot, mit buschigem Schwanz und spitzem Gesicht. Potzdonner, das war überhaupt keine Katze! Ein Fuchs war es. Sofort hab ich die Frau Eichhorn alarmiert, und schwupps standen wir beide mit plattgedrückten Nasen an der Glastür. Das war lustig, der Fuchs kletterte auf einem Steinhaufen vor dem Sportschuppen Geräteschuppen herum, pinkelte fröhlich auf die Wiese und kam dann direkt auf uns zu. Da setzte er sich dann und guckte eine Weile direkt zu uns, bevor er dann nach rechts verschwand. Fotos haben wir natürlich keine gemacht. Wer hat schon eine Fotoausrüstung naben der Glastür hängen?
Aber wir gucken ab jetzt öfter in den Garten, vielleicht kommt der Fuchs ja wieder. Wir müssen da sowieso gelegentlich gucken, sonst verpassen wir die Eichelhäher und die Eichhörnchen. Sowas ham wir da ja auch. Aber wenn ein Brite zu Pferde durch den Garten flitzt, dem werfen wir dann Kastanien ins Gestell. Ich mag keine Jäger nicht. Obwohl der Fuchs sofort meinen Jagdtrieb geweckt hat. Am liebsten wär ich dem direkt hinterher. Allerdings nicht, um ihn sinnloserweise zu meucheln. Sondern, weil ich wissen wollte wohin er jetzt geht, was er da macht und was er überhaupt so treibt. Ich seh Tieren ja gern zu. Solange sie leben. Neulich hab ich sogar einer marsmade zugesehen, die kriechen seit einigen Tagen hinten über die Felder. Aber sie verkleiden sich als Käfer, damit man sie nicht gleich erkennt.
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