Sonntag, 14. September 2008

verchromt...

...hab ich mich jetzt mal. Also meinen Rechner. Firefox ist ja leider seit dem Update auf Version 3 ziemlich langsam geworden und ich vermisse immer noch ein paar Plugins, die ich früher bei Opera immer sehr lustig fand. Besonders der IRC Client, den gibt es im Firefox zwar auch...aber es ist der totale Müll. Dafür hatte ich mit Opera öfter mal Probleme mit Java, darum bin ich damals ja umgestiegen. Und nu hab ich mal Google Chrome ausprobiert. Ich muss sagen, das ist ganz nett. Also nichts, was länger auf meiner Festplatte rumlurchen wird. Ganz nett reicht mir nicht. Die Oberfläche ist reichlich minimalistisch, das mag ich ja grundsätzlich. Wenn ich sehe, wie manche Programme mit Schaltflächen und Menuleisten zugekleistert sind, da könnte ich würgen. 19" Bildschirm, und davon bleiben 2" für die reine Arbeitsfläche. Der Rest ist mit allerhand sinnlosem Tand gepflastert. Da kommt mir Chrome schon sehr entgegen. Überhaupt nicht entgegen kommt mir Chrome allerdings, was den gesamten Rest angeht. Der angebliche Geschwindigkeisvorteil versteckt sich erfolgreich vor mir. Bis eben waren Firefox und Chrome ziemlich genau gleich schnell, seit ich am Fuchs etwas rumgeschraubt habe, ist der im Vergleich zur Version 2 immer noch Langsame Fuchs deutlich schneller als Chrome. Er stellt auch alles dar, was Chrome nicht so gern tut. Ein paar meiner Testseiten waren mit dem Fuchs in wenigen Sekunden aufgebaut, während Chrome nach deutlich längerer Zeit einfach Lücken auf der Seite ließ. Es wurde nichtmal angezeigt, dass hier etwas fehlt.

Auch Flash scheint Chrome nicht wirklich zu mögen, .flv Dateien bleiben gerne mal plötzlich hängen und ganz normale .swf Dateien hängen sich auch auf. Dabei bleibt bei mir dann auch gleich der komplette Browser stehen. Was ja angeblich nicht gehen soll. Wenn schon, dann schmiert mal ein einzelner Tab ab, aber nie das gesamte Teil. Naja, theoretisch wohl. Praktisch sieht das zumindest bei mir anders aus.

Mir völlig unklar ist, wieso der gesamte Browser flöten geht, wenn man alle Tabs schliesst. Um den Browser zu schliessen habe ich doch das nette X oben rechts, reicht das denn nicht aus? Wozu baut man denn bitte so eine schwachsinnige Funktion ein? Man sucht nach einer Information, ruft dabei eine Seite auf und wenn die hakt, kann man den Tab nicht einfach schliessen. Weil dann der gesamte Browser zum Teufel geht. Sinn?

Grossartige Neuerungen, die andere Browser nicht auch haben, konnte ich nicht entdecken. Mal angesehen davon, dass andere Browser nicht mein Surfverhalten aufzeichnen und an den Hersteller schicken. Vielleicht wäre noch die Möglichkeit zu erwähnen, dass man inkognito surfen kann. Klingt aber toller als es ist. Natürlich hinterlässt man trotzdem seine Spuren im Netz. Ich kann mit Chrome so inkognito auf diesen Blog zugreifen wie ich will, meine IP wird trotzdem angezeigt. Nur das Betriebssystem und der Browser können nicht ermittelt werden, aber das können sie ohne inkognito auch nicht. Unterm Strich ist das also auch nichts anderes als die in so ziemlich jedem Browser unter "Extras" aufrufbare Funktion, mit der sich Verlauf, Cache, Cookies und all dieser Kappes löschen lassen. Nur automatisch und etwas mehr aufgebauscht.

Ich glaub, ich steig doch wieder auf Opera um.

Samstag, 13. September 2008

neulich im...

...mittelalter. Endlich komm ich mal dazu, was über den zweiten Tag unseres Mittelalterfestes zu schreiben. An sich wollten wir ja zu den Pestonkels. Die haben so lustige Vogelmasken auf, das findet die Frau Eichhorn rasend komisch. Laut Programm sollten die auch auftreten, so gegen 13 Uhr. Gut, ich fand es schon etwas merkwürdig, dass die auf einer der Bühnen auftreten sollten. Aber vielleicht haben die ja eine Art Show einstudiert, man weiss es nicht. Also nichts wie hin, gerade noch pünktlich quetscht man sich durch die Menschenmassen, die heute irgendwie zahlreicher sind als gestern. Mh...ich höre Musik. Oder was ähnliches. Dieses Instrumentalgedudel eben. Also grundsätzlich mag ich das ja, aber nur für eine Weile. Nach dem dritten Stück fällt einem dann aber doch auf, dass alle Lieder irgendwie gleich klingen. Und ab da nervt es dann nur noch. Wenn der DJ Ötzi auf einem Konzert 2 Stunden lang immer nur seinen Anton aus Tirol runterleiern würde, das wäre auch ätzend. Mh..schlechtes Beispiel, das ist schon beim ersten Abdudeln ätzend. Egal.

Wir lenken unseren behenden, nur von der wabernden Menschenmasse gebremsten Schritt der Bühne zu, die Musik wird lauter und...keine Vogelmasken. Nix Pest. Die Show hatte mit Pest nichts zu tun, das war nur eine Mittelaltercombo, die sich so nennt. Schade. Dafür merke ich, dass ich doch einen verdammt guten Gaukler verpasst habe. Ich hatte nämlich zwei Namen verwechselt. Anstatt nach Xander hatte ich nach Xangur gegoogelt und natürlich nicht den genialen Jongleur gefunden. Erst beim Umzug habe ich ihn erkannt, wie er -ganz Profi- als Dorftrottel verkeidet in sämtliche Kameras gleichzeitig gegrinst hat. Nächstes Jahr seh ich mir den wieder an. Egal welchen Namen ich da lese.

Also war warten angesagt, eine Stunde mussten wir mehr oder weniger totschlagen. Dann nämlich sollte der grosse Umzug sein, den will man ja auch sehen. Wir haben die Zeit etwas abseits bei der Falkenrei Horus verbracht, die mit ein paar Irischen Wolfshunden da waren und natürlich auch mit Geflügel. Neben den echt riesigen Adler hatte es mir besonders der Wüstenbussard angetan. Das sind ja schöne Tiere. Der war es auch, der so einen hypnotischen Blick hatte. Wüstenbussarde mag ich. Die sind nicht nur hübsch, die sind auch ziemlich clever. Die jagen in Gruppen ( ist für Greifvögel ziemlich selten ) und teilweise sogar infanteristisch. Flüchtet nämlich ein Kaninchen ins Gebüsch, dann landen einige der Vögel und rennen hinterher. Das Kaninchen rennt aus der doch nicht so sicheren Deckung wieder raus und Zack, schlagen die Tiefflieger zu. Das nenne ich eine schlaue Jagdtechnik. Honigfrettchen hatten sie auch, aber man durfte die Tiere nicht probieren. Ob die jetzt also echt nach Honig schmecken weiss ich nicht.

Bei unserem Lieblingsstand waren wir auch, da gab es Harz und Hölzer, alles schön offen in Holzschalen. Und wenn man was will, wird das schick abgewogen. Das ist schöner als diese vakuumverschlossenen Gläser, die sonst in der auslage rumlungern. Ausserdem hatte der Händler da ein schickes Mittelalterhemd an, das wirkte richtig echt im Gegensatz zu den knallbunten Fantasysachen aus Vorhangstoff und langen Bundeswehrunterhosen. Der trägt das Teil nämlich öfter als 2 Tage im Jahr, dadurch wird das natürlich auch öfter gewaschen, die Farben werden blasser und der Stoff wird abgewetzt. Und dann sieht das nicht mehr nach Kostüm aus, sondern nach Klamotten.

Aber irgendwann war dann 14 Uhr, die Landsknechte sind schonmal mit Pauken und Flöten wegmarschiert, und wir dackelten auch los. Richtung Hauptstrasse, da sollte jetzt nämlich der Umzug sein. Zwar ohne Kamellen, aber schick. Also parkt sich alles entlang der Strasse, harrt dem Umzug...und harrt...und harrt....und harrt noch etwas. So langsam fingen die Umstehenden schon an zu fluchen, da kam Bewegung in die Meute. Ah, dort vorne, man kömmt. Nein, Fehlalarm. War nur der Brezelwagen.
Etwas über eine Stunde nach dem angekündigten Termin kam der Zug dann doch noch, allerdings auf etwas anderer Route. Die gesammelte Zuschauermeute musste also losrennen, um doch noch was zu sehen. Wer also Kinder dabei hatte, schon etwas älter war, im Rollstuhl sass oder auf Krücken angewiesen war, hatte da keine Chance. Besonders, da der Zug sich ständig aufteilte. Ein Teil zog die Hauptstrasse entlang, dann war Pause, dann kam wieder ein Teil. Der bog aber weit vor uns ab und alles musste losflitzen, um wenigstens ansatzweise zu erahnen, was da gerade vorbeizog.

Entsprechend war auch die Stimmung. Eigentlich sollte bei so einem Umzug ja Jubel herrschen, Applaus und Geschrei. Aber den armen Darstellern schlug ein fast feindseliges Schweigen entgegen. Ist zwar verständlich, aber die armen Kerle taten einem direkt leid. Auch, weil sie in so albernen Kostümen auf die Strasse mussten. Reiterhelme mit Alufoliebestannung schützen vielleicht vor den Gedankenkontrollstrahlen der CIA, aber sehen weder mittelalterlich noch sonst irgendwie unalbern aus.

An sich wäre dann noch das Reiterturnier gewesen, aber das haben wir uns mal wieder nicht angesehen. Vor zwei Jahren sind wir kurz bevor es anfing auch gegangen. Da hatten wir beinahe 2 Stunden in der prallen Sonne gewartet und irgendwann hatten wir dann die Faxen dicke. Letztes Jahr waren wir wegen miesem Wetter nur am Samstag da, und dieses Jahr hatten wir nach dem verhagelten Umzug auch nicht mehr wirklich Lust. Zumal man ja mehr Gäste hatte, aber weniger Tribünen. Also wirklich, Leute. Wenn man 2 Tribünen hat, und die vorne und hinten nicht reichen. Ist es dann sinnvoll, noch mehr Besucher anzupeilen, und gleichzeitig die Tribünen komplett zu streichen? Hallo? Wie soll da bitte jemand was sehen können? Ist ja nicht so, dass jede Vorführung mehrmals gezeigt wird. Verstehen muss man das nicht, oder?
Ich hab natürlich auch wieder Fotos. Gemacht habe ich mehr, aber ich habe schonmal eine Vorauswahl getroffen. Auf den Bildern, die ich hier nicht einstelle, sieht man noch weniger vom Umzug, echt wahr...

Jenseits der Touristen, da sind Geräusche. Vermutlich kommt da gerade jemand vorbei.



Ah, jetzt sieht man etwas. Äh...ist das ein mittelalterlicher Wohnwagen?



Ziemlich klein für einen Wohnwagen. Da sind scheinbar die sieben Zwerge mit in Urlaub gefahren?



Trotzdem war es mal wieder schön. Auch wenn ich jetzt doch irgendwo froh bin, eine Weile lang kein Pannesamt mehr sehen zu müssen *g*.

lecker...

...schnitzel. Hab ich neulich gesehen. Ich war nämlich im Supermarkt und hab da so entlang der Regale gelinst. Und was seh ich da in der Ecke für Experimentalfutter neben Glibberfisch, Kaviarpamps aus der Tube und Kartoffelpuffern aus dem Plastikeimer? Vegetarische Schnitzel. Also keine lecker Gemüsebratlinge, sondern richtige Schnitzelimitate. Sieht aus wie Schnitzel, schmeckt wie Schnitzel, riecht wie Schnitzel, ist aber keins. Da stellt sich mir doch direkt die Frage, gibt es denn auch unvegetarischen Gemüseersatz? Blumenkohl aus Rinderhack oder Kohlrabi aus Bratwurst? Das fänd ich mal lustig. Obwohl, essen würde ich sowas nicht. Da nehm ich lieber das Original, ich mag nämlich Blumenkohl und Kohlrabi und so Zeug.

Donnerstag, 11. September 2008

der weltungergang...

...ist ausgefallen. Zum Glück, denn das hätte die Zeugen Jehovas sicher tierisch geärgert. Seit über 120 Jahren sagen die emsig Weltuntergänge voraus, und wenn jetzt ausgerechnet ein Weltuntrgang funktioniert hätte, mit dem die Zeugen nichts zu tun hätten, das wär schon gemein gewesen. Besonders, da dieser Weltungergang ja von den Schweizern geplant war, die noch völlige Anfänger auf diesem Gebiet sind. Aber hat ja nicht geklappt. Ich bin ja nett und auskennen tu ich mich sowieso, also erklär ich mal kurz, was mit diesem Weltuntergang los war.
In der Schweiz, das ist ja bekannt, leben nicht nur Schweizer, sondern auch Touristen. Touristen mögen Lochkäse, Fondue, Nummernkonten und natürlich, lecker Schoki. Also produziert der emsige Schweizer den lieben langen Tag Schoki. Bis sie ihm zu den Riegeln rauskommt. Nun gibt es aber Qualitätsunterschiede bei der Schoki, je luftiger und leichter desto leckerer. Der Fachleut spricht hier von der Fluffigkeit. Errechnet wird die Fluffigkeit recht einfach, Schoki/Gewicht=Fluffigkeit. Je niedriger die Fluffigkeit, desto lecker. Bei den Briten, die ja sowieso als kulinarische Amokläufer bekannt sind, erreicht Schoki immer einer Fluffigkeit von 2. Ist klar, da wiegen 2 Pfund Schoki ein kg; 2/1=2. Die Schweizer sind da schlauer, bei denen hat ein berühmter Chefkoch, der Maître Rüeblikueche, das maîtrische System eingeführt. Seitdem wird die Schoki direkt in kg gewogen und auf einen Schlag hatte sich die Qualität der Schoki verbessert. Weil nun 1kg Schoki 1kg wiegt, 1/1=1. Fluffigkeit 1, das ist schon echt gut. Reicht aber nicht. Der Schweizer will nämlich mehr, er will hoch hinaus. Drum haben die sich ja auch die ganzen Berge hingestellt.
Ein ganzes Rudel schweizerischer Schokilatisten aus Bern Cern, dem Zentrum der Eidgenossenschaft, will der Sache auf den Grund gehen. Warum Matierie überhaupt etwas wiegt, das wollen sie wissen. Weil dann kann man ja vielleicht die Schoki noch fluffiger machen. Also haben sie in einem Keller einen Teilchenbeschleuniger gebaut. Das ist so eine Art Katapult, in dem Teilchen wie bekloppt beschleunigt werden, bis sie vorne heftig ineinanderrummsen. Dadurch entsteht ein Fremdwort, genauer gesagt ein Schwarzes Loch. Und an dem kann man sehen, wieso Schoki was wiegt. Natürlich nur, wenn man sich auskennt. Der Laie kann da überhaupt nichts erkennen, für den ist ein Schwarzes Loch nur ein völlig unnötiges Ding, das massenhaft Sachen haben will, bei dem aber nie was rauskommt. Also so ähnlich wie die GEZ, nur nicht ganz so penetrant.
Der Nachteil an der GEZ Schwarzen Löchern ist aber, die machen alles kaputt. Weil die schlonzen ja alles rein was da ist. Von sowas geht dann natürlich die Erde kaputt, weil sie auch mit eingeschlonzt wird. Aber für fluffigere Schoki muss man eben auch mal ein Opfer bringen.
Aber es ist ja nichts passiert. Die Erde steht noch, und bald gibt es die fluffigste Schoki seit Moses mit den Elefanten über die Aplen geklettert ist. War die ganze Panik für die Katz. Nur bei mir nicht, ich wusste nämlich vorher, dass uns nichts passiert. Weil nämlich, gestern früh in den Nachrichten haben die gesagt "Hallo liebe Zuschauer, in etwa einer Stunde geht die Welt unter. Und jetzt zur Wettervorhersage für morgen...". Da war mir dann schon irgendwie klar, dass das mit dem Weltuntergang nicht klappt. Die würden sich ja sonst nicht die Mühe machen, für morgen -also heute- extra Wetter zu erfinden.

Montag, 8. September 2008

wer hat...

...eigentlich diese bescheuerten schrauben erfunden? Eigentlich wollte ich ja noch über Tag 2 im "Mittelalter" schreiben, aber erstmal ärgere ich mich. Nachdem unser Wasserkocher aus unerfindlichen Gründen den Geist aufgegeben hat, ist jetzt auch noch die Mikrowelle hin. Was der Wasserkocher für einen Knall hat weiss ich nicht genau, zu sehen ist nämlich nichts. Ich hatte den ja komplett zerlegt, gereinigt, Sichtkontrolle durchgeführt und ihn wieder zusammengefummelt. Da funktionierte er auch wieder, genau ein mal. Dann war er wieder hin.
Bei der Mikrowelle ist nur ein kleiner Schaden, wie es scheint am Türschloss. Man bekommt die Tür nicht mehr auf, und kann das Teil nicht mehr einschalten. Möglicherweise ist nur eine Feder rausgesprungen, aber jetzt kommt das Problem: aufschrauben is nich, weil der lustige Hersteller mal wieder jede mögliche und unmögliche Schraubenart verwendet hat. Wieso sollte man sich auch mit normalen Schrauben gegnügen, die der Käufer hinterher rausdrehen kann? Nö, da müssen schon Weltraumschrauben her. Was sonst die Feststoffbooster mit dem Spaceshuttle verbindet, ist gerade mal gut genug für die Abdeckung eines Küchengeräts. Immerhin ist diese Abdeckung aus weltraumtauglichen Stahlblech. Sogar gebogen. Und mit Löchern!
Also wirklich, ich verstehe ja, dass weder Hinz noch Kunz mal eben jedes Elektrogerät aufschrauben sollen. Aber reicht da nicht ein Warnschild? Muss man denn unbedingt Schrauben verwenden, für die man wieder Spezialwerkzeug braucht? Mal unter uns, ich komme ursprünglich aus der Industrie. Ich hab sowas gelernt, mir explodiert nicht die Wohnung, wenn ich mal ein Telefon aufschraube. Hallo, ich hab Produktionsstrassen auf-, um- und abgebaut, die deutlich grösser als die meisten Reihenhäuser waren. Und da ist auch nix passiert. Abgesehen von den Sachen, die passieren sollten, also den geplanten Funktionen. Ich hab allein ein riesiges Hochregallager betreut, das lief einwandfrei. Da kamen wir auch mit normalen Schrauben aus.
Ehrlich, ich sehe es schon kommen, jetzt laufe ich morgen los, Werkzeug holen. Gibt es hier natürlich keins, in frühestns einer Woche bekomme ich diese kasperige Verkleidung dann ab. Und dann ist entweder nur was aus der Halterung gehopst, oder es ist wtas abgebrochen, wofür man keinen Ersatz bekommt. Und dann lasse ich mir zu Weihnachten ne neue Mikrowelle schenken. Zum kotzen.

Samstag, 6. September 2008

in england...

...geht man nach ascot. Oder zum Kricket. Oder der Lizbeth ihrem Geburtstag. Hier nicht, hier geht man nach dem Mittelalterfest hin. Also nicht wirklich Mittelalter, aber auch. Von Leuten in Kettenhemden ( aus Metall ) über Leute in Kettenhemden ( aus Wolle ), Leuten in Lederrüstungen ( Tip: trägt jemand eine grüne Lederrüstung, dann ist das kein Darsteller, sondern ein Motorradpolizist ), Gothics in Kleidern aus schwarzen Gardinen bis hin zu Musketieren und Leuten in Rokokokostümen ( bei dem Wort hat sich eben die automatische Rechtschreibprüfung von selbst deinstalliert ) ist da alles vertreten. Natürlich auch der Tourus communis, der gemeine Tourist. Also ich. Nun aber nicht mehr, der erste Tag ist rum. Das geht da zwar noch weiter, aber die Stände haben wir alle gesehen, Vorführungen sind erst heute abend wieder, und saufen tun wir ja nicht. 5 Stunden reichen auch, morgen geht es ja wieder hin.
Wie wars? Schee wars. Obwohl dieses Jahr bei mir nicht so richtig die Stimmung dafür da ist, irgendwie. Vielleicht, weil ich das die letzten Jahre immer ein wenig als Anregung für Fantasy und Rollenspiel gesehen habe, und dieser Bezug jetzt fehlt. Trotzdem wars schee.

Mit dem Parkplatz hatten wir Glück, obwohl man passend jetzt zum Wochenende in allen angrenzenden Strassen ein generelles Halteverbot erlassen hat. Mit dem Wetter auch, bis auf ein paar kleinere Schauer blieb es trocken. Zu heiss war es auch nicht, vor 2 Jahren hielt man das kaum aus vor Hitze. Schade nur, dass es immer teurer wird. Und gleichzeitig kleiner. Vor 2 Jahren zahlte man 3 Euro für das gesamte Wochenende, und bis zum Rathaus war alles voll mit Ständen und Buden. Dieses Jahr kostet der Spass 5 Euro pro Tag und ist nur noch halb so gross. Wie die Preise letztes Jahr waren, weiss ich nicht mehr. Aber da war es schon deutlich kleiner als im Vorjahr. Man merkt das auch an den Darstellern. Im letzten Jahr wuselte da ein Bettlerpaar herum ( sehr praktisch, der Mann hatte seine Frau an einer Leine ); dieses Jahr sind es schon zwei Bettlerpaare. Die Zahl der Armen hat sich also verdoppelt, da kann das Merkel schwafeln was es will.

Und was hab ich da heute gemacht den ganzen Tag über? Erstmal natürlich alles angeguckt, die Zelte und Buden, da gibt es ja massenhaft Händler und Handwerker. Am liebsten würde man da alles aufkaufen, die ham ja schon geile Sachen. Natürlich gibbet auch Musike, richtig zünftig. Klingt zwar alles irgendwie gleich, aber ist lustig. Dann gab es auch Voführungen, erstmal eine Falkenjagd. Leider waren die Vögel nicht wirklich munter und haben nur lustlose Hopser gemacht, die aber wenigstens schon grob in die Richtung ihrer Beute gingen. Also echt, wenn die in freier Wildbahn auch so jagen, dann bekommen die aber nur querschnittgelähmte Mäuse. Und die auch nur, wenn sie ihnen vorher heimlich die Luft aus den Rollstuhlreifen lassen. Kein Scherz, is so. Trotzdem waren die Vögel hübsch, man konnte dann zum Zelt der Falknerei, um die Tierchen mal aus der Nähe zu begaffen betrachten. Haben echt schöne Gesichter, und wenn man diesem einen Habicht ins Auge gesehen hat ( man sah ja immer nur eins gleichzeitig ), dann war das irgendwie hypnotisch. Zumindest ich habe auf einmal kein Auge mehr gesehen, sondern das, was dieses Auge im Flug sieht. Das war schick, ich glaub ich leg mir auch mal so einen Riesensittich zu.

Etwas später hielt dann der Bürgermeister eine Anspache, eröffnete den Markt und begrüsste die Gäste. Leider sind Navis total unmitelalterlich, und so hielt er seine Ansprache nicht wie eigentlich geplant ( und im Programm angekündigt ) vor dem Jagdschloss, sondern hinten in der Winkelgasse. Als wir das rausgefunden hatten, sind wir natürlich sofort hin und kamen genau rechtzeitig. Also um den Bürgermeister auf dem Heimweg zu sehen. Erzählt hatte er schon, und wegen uns zwei Leuten hätte der seinen Text bestimmt nicht nochmal runtergeleiert. Da hab ich ihn dann doch lieber in Ruhe ziehen lassen.

Ein Holzbrett und eine Pulle Patchouliöl später ( das Öl haben wir von unserem Lieblingshändler, mit dem kann man immer so schön bissi sabbeln ) war dann Kröööhg! angesagt. 30 Jahre lang. Es kamen nämlich die Landsknechte. Mit Piken und Flinten, aber ohne neue Rekruten. Die wollten sie zwar vorne anheuern, aber da musste man einen komischen Schwur ablegen. Von wegen, dass man nicht rumhurt. Und die wundern sich, dass ihnen keiner beitritt? Wo war ich? Achja, beim Krieg. Die marschierten also ein, praktischerweise stand da schon eine Kanone, und teilten sich in zwei Gruppen. War ja sonst keiner da, und ganz ohne Gegner macht auch der schönste Krieg keinen richtigen Spaß ( man darf ja nichtmal rumhuren ). Nach ein paar schlecht gezielten Salven trafen sich die Heerführer zu einem leider nicht wirklich verständlichen Palaver, dann wurde wieder geschossen. Mit Flinten und Kanonen, schön laut und mit dickem Pulverdampf. Die Pikeniere pikten herum, hier und dort fiel jemand um, und sofort war das Weibsvolk da, um den Liegenden an die Wäsche zu gehen. Gerade dachte ich mir, dass die Rumhurerei doch verboten ist, doch dann sah ich, dass die Frauen nur plünderten. War meine Sorge also doch unbegründet. Nach ein paar Minuten endete das Gemetzel dann in einem Handgemenge, bei dem der Chef "unserer" Armee, also der Seite, auf der wir als Zuschauer standen, gefangen wurde. Flott wurde er an einen Galgen gebunden und erschossen, wobei auch drei seiner Soldaten kunstvoll zusammenbrachen. Was schon erstaunlich war, gab es doch nur 2 Schützen. Und die waren scheinbar auch noch von der Flugabwehr, sie haben nämlich etwas sehr hoch gezielt. Aber das sehr gut, sonst hätten sie ja nicht pro Schuss zwei Leute treffen können.

Da das die erstmal letzte Vorführung war, sind wir dann wieder Richtung Heimat gedackelt ( der Dackel wollte ja auch mal raus, seit sie es an den Nieren hat muss sie öfter mal strullern ) und haben uns unterwegs schonmal überlegt, was wir uns morgen alles ansehen wollen. Morgen ist nämlich mittelalterlich angesagt, mit Rittern, einer Belagerung und all solchem Gedöns. Sowas mag ich ja, und vielleicht gehe ich nachher nochmal nach Siebenwind, Stimmung vortanken.

Und damit keiner denkt, ich würde nur so tun als ob, ich hab auch Beweisfotos gemacht. Soll ich mal zeigen? Sind zwar soo toll nicht geworden, aber man erkennt schon, was gemeint war.

Die Kanone vor dem Sturm...


Die Truppen nehmen Aufstellung...


Der Kanonier sucht schon nach Zielen...


Gegenüber, da steht der Feind...


Na dann schiessen wir doch mal..


Getroffen! Leider einer von uns...


Rauchverbot am Arbeitsplatz? Ohne uns!


Falls jemand wissen will, wie so eine Kanone im bewegten Bild wirkt, ich habe mal heimlich gefilmt. Ton ist auch dabei, den hat man auf Fotos ja eher selten.


Achja....passend zum Mittelalter wurden natürlich auch die neuzeitlichen Strassenschilder durch eine zeitgemässe Beschilderung ersetzt. Wissen sie, was dieses Schild zu bedeuten hat?


Nein? Aber das ist doch ganz einfach. Zum Kreuzzug diese Richtung. Das hätte man aber wissen können. Also echt, tses...sie Banause.

Freitag, 5. September 2008

and the...

...winner is: ein Pärchen sogenannter Finanzexperten. Genauer Friedrich Thießen und Christian Fischer, die in wessen Auftrag wohl? ganz fürchterlich wissenschaftlich und irrwitzig glaubhaft vorrechnen, dass man von knapp 130 Euronen im Monat mal dicke leben kann. Klar, kann man. In Thailand vieleicht. Oder in Swasiland. Elfenbeinküste vielleicht auch noch.
Wieso diese beiden Spaßvögel sich solchen Durchfall ausdenken, kann man natürlich nur vermuten. Vielleicht möchten sie geplante Sparmassnahmen vorbereiten ( natürlich wird unten gespart, niemand spart bei Großverdienern ), vielleicht möchten sie einfach mal ihren Namen in den Nachrichten hören. Vielleicht braucht die ZEITUNG mal wieder neue Schlagzeilen. Sowas kann man ja notfalls selbst machen. So wie früher; erst berichtete man täglich über diese ach so fürchterlichen Asylbewerber, die ja Unmengen an Kohle gekostet haben sollen, bis irgendwelchen Lesern des Blutblättchens die verbliebenen Hirnzellen auch noch weggelötet waren. Die Folgen waren grauenhaft und beschämend, aber auch ein Quell weiterer Schlagzeilen. Apropos fehlende Gehirnzellen. Welchen Preis haben die beiden Büttenredner denn nun gewonnen? Natürlich den Bundespreis für Proctophantasmismus, denn so schön mit dem Hintern denken, das kann nicht jeder. Und mit dem Hintern gedacht muss das sein, ansonsten wäre ja nicht so eine gequirlte Scheisse bei rausgekommen.
Was da sonst noch bei rauskommt sieht man dann später, in Chemnitz gibt es ja eine bunte Mischung aus Arbeitslosen, Glatzköpfen und arbeitslosen Glatzköpfen.

Aber, mir fällt gerade was ein: wenn 130 Euro pro Monat reichen, dann sollte man doch auch Löhne und Gehälter entsprechend angleichen. Ich veranschlage mal großzügig 200% des Minimums als Basislohn, das wären 260 Euronen pro Monat. In der Chefetage kann man ruhig mehr verdienen, sagen wir mal das Fünffache. Also 1300 Euro. Da würde man doch massenhaft Geld sparen, da könnte man Arbeitsplätze schaffen wie blöd, oder? Wenn ich allein schon an die Gelder denke, die Typen wie Thießen monatlich abstauben, da könnte man viel einsparen. Nämlich exakt 100%.

Wer es etwas ernsthafter haben will, der lese hier weiter.
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