Montag, 6. Oktober 2008

soll ich oder...

...soll ich nicht? Ich schreibe ja gerne. Angeblich sogar nicht völlig talentfrei, man könnte damit also durchaus den einen oder ganz anderen Euro verdienen. Mit dem Hobby Geld verdienen, wer will das nicht? Da ich mich aber seit geraumer Zeit einfach nicht auf längere Texte konzentrieren kann -zumindest nicht, wenn sich diese Texte nicht um Zerstörung und Vernichtung drehen- denke ich mir, dass kleinere Auftragsarbeiten vielleicht mal ganz praktisch wären. Staubtrockene Texte, völlig ohne Wertung und Gefühl, just the facts, Ma'am. Und was soll ich sagen? Da flattert mir doch prompt ein sehr "wirkungsvolles" Angebot ins Haus. Gesucht werden freie Mitarbeiter, die eigene Texte schreiben ( Aha? Abschreiben ist nicht erlaubt? ). Zu vorgegebenen Themen, gibt auch richtig fein Geld. Ganze 5,- Euro ( bei näherer Betrachtung werden daraus bis zu 5,- Euro, also eher weniger ) für einen nicht wirklich hochwertigen Text von knapp 400 bis 500 Worten.

Jetzt fragt man sich, was tun? Soll man das mal versuchen? Vier Texte wären, sofern man die versprochenen 5 Euro dann auch tatsächlich bekommen sollte, immerhin 20 Euro extra. Davon könnte ich mit der Frau Eichhorn mal ins Kino gehen. Theroretisch. Praktisch gibt es hier ja kein Kino. Klar, ein anständiger Stundenlohn ist das nicht. Für das Geld wären bestenfalls ein paar mit eigenen Sätzen garnierte Absätze aus Wikipedia angemessen. Aber es wäre besser als nichts. Und wenigstens wird hier nicht verlangt, dass man als Autor dem Auftraggeber das Urheberrecht überträgt, wie es anderswo der Fall ist [gerade sehe ich, dass das geändert wurde. Auch anderswo verlangt man jetzt nur noch die juristisch auch machbare Übertragung eines exklusiven Nutzungsrechtes]. Das ist nämlich verflixt schwierig, weil man dazu sterben und das Urheberrecht vererben muss. Anders kann man sein Urheberrecht nicht übertragen, zumindest nicht nach deutschem Recht. Lediglich das exklusive Nutzungsrecht wird verlangt, man darf seinen Text also nicht mehrfach verkaufen.

Nun ist die Frage, schreibe ich was oder lasse ich es sein? Ich tendiere derzeit zu nein. Nicht, weil es mir zuviel Arbeit ist. Auch nicht, weil es für recht viel Arbeit wenig Geld gibt. Ich habe ja auch kein Problem damit, stundenlang an Wikis herumzubasteln. Und da sehe ich keinen müden Heller für. Nein, mich stört, dass an meinem Text dann Geld verdient werden und ich an diesem Verdienst möglichst wenig beteiligt sein soll. Genau, das stört mich. Ich gönne jedem Teilnehmer an Vorstandssitzungen sein üppiges Gehalt, aber ich sehe irgendwo nicht ein, wieso dieses Gehalt auf meine Kosten "verdient" werden soll. Für faire Arbeit sollte es doch auch einen fairen Anteil am Gewinn geben, oder sehe ich das falsch? Alles andere wäre parasitäres Verhalten. Leider wird genau das ja in unserem Billiglohnland noch gefördert....zumindest, solange die Chefetagen es an den Tag legen.

Aber ich werd mich wohl trotzdem an einen Text machen. Allein schon, damit ich später gegebenenfalls zerschmetternde Erfahrungsberichte schreiben kann. Vielleicht sollte man das Leben ja als Spiel sehen Chummers?

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Ev. interessant(er) für dich als T...bro... und Co:
http://www.suite101.de/freie_autoren/

Michael Maser hat gesagt…

Das hat zumindest den Vorteil, dass man sich dort auch gleich die Arbeiten der "Konkurrenz" ansehen kann.

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