Freitag, 12. Oktober 2007

lisa und plenske

Das ist nun rum. Irgendwie hieß das anders, Verliebt in Berlin oder so, ich hab das aber trotzdem öfter mal gesehn. Also fast immer. Weil da war Hugo Haas dabei. Mit Abstand der geilste Charakter überhaupt, exzentrisch bis zum Abwinken aber ein total spaßiger Typ. Der war in beiden Staffeln mit bei und eigentlich war er immer die Hauptfigur. Die lustigen Abenteuer des Hugo Haas, so hätte man das nennen sollen. Aber nun ist rum, auch die zweite Staffel. Fast so glorios wie damals die erste Staffel aufhörte, mit einer Folge in Spielfilmlänge und anschließender Gala....aber nur fast. Ganz fast. Gedeutscht hat man einfach eine normale Folge von 30 Minuten inklusive Werbung genommen, und da ein Ende reingeprügelt. Ich dachte mir ja schon, daß es ein Holzhammerende wird. Immerhin ist es a) eine Telenovela und b) ein durch sinkende Quoten erzwungenes Ende. Aber weit gefehlt, es war kein Holzhammer zu merken. Nein, man hat das Ende mit der Panzerfaust herbeigeschossen. Bruno, gestern noch in beinhartem Infight mit dem Sensenmann, tanzt heute frühlingsfrisch auf seiner eigenen Hochzeit. Als sei nie was gewesen, besonders keine Schußwunde in der Lebergegend. Sophie von Bramberg, die ewig mißgelaunte Brummelkuh, verliert neben ihren Geographiekenntnissen auch ihre Bosheit und verschenkt mal eben ihre Aktien. Die braucht sie in Italien auch nicht, denn dort lebt sie von Luft&Liebe, da ist kein Geld nötig. Wär in Italien eh nix wert, die haben da ja auch nur €uros.
Jürgen, berufsmäßiger bester Freund schult nun um auf Zuluhäuptling und nimmt als letzten Freundschaftsdienst Theresa mit. Als genervter Zuschauer darf man also insgeheim hoffen, daß sie im Magen eines Löwenrudels endet oder von einem Elefanten plattgestampft wird. Schließlich soll das ja ein Happy End sein.
Tobias kann einer Zukunft im Showbiz entgegenblicken, was einen doch sehr erleichtert darüber macht, daß es nur Fiktion ist. In der Realität würde ich diesen Honk jedenfalls nicht gerne über die Mattscheibe flimmern sehen, mir reicht Kader Loth völlig. Sein bester Kumpel Luis...öhm...andeutungsweise bandelt der jetzt mit einem netten Keller aus Berlins einzigem Restaurant an. Nichts genaues weiß man nicht, das Zielpublikum ist wohl eher hetero. Da muss man sich nicht drum kümmern. Hab ich wen vergessen? Achja, die einst so herrlich naive Doreen, die irgendwie auch zur Nullnummer mutiert ist, bekommt ihren Sven. Klar, muss ja. Happy End, verstehste? Ganz happy auch das Ende von Paolo Amendola, der ganz realistisch im Fahrstuhlschacht zu seinem letzten gesellschaftlichen Absturz kommt. Schade nur, daß man ihn dabei nicht sieht, ich hätte ja schon gerne gewusst, ob er auch einen anderen Gesichtsausdruck als dieses Kinskigrinsen für Pomadegeschädigte beherrscht. Das wird wohl ewig sein Geheimnis bleiben, ebenso wie die Herkunft der ausgezeichneten Deutschkenntnisse seiner gesamten Familie. Überbleibsel vom letzten Krieg vielleicht?
Alles in allem also ein Ende, wie man es dem Zuschauer nicht grobklötziger hätte vor die Füße kotzen können, da haben die Autoren wirklich Maßarbeit geleistet. Wenigstens gab es nochmal einen schicken Effekt mit herzförmig angeordneten Ballons am Himmel, ganz im Stil dieses ominösen Liebesklunkers. Noch 10 Folgen in dem Stil, und die Powerrangers hätten sich mit Sailormoon im Catering von Kerima um den Rohkostsalat geprügelt.

Aber eine Frage bleibt, und die ist wichtig: was zur Hölle wird aus Hugo?!?

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