Montag, 25. August 2008

die olympiade...

...hat wieder angefangen. Weil, die Olympiade ist ja die Zeit zwischen zwei Olympischen Spielen, und die Sommerspiele in Peking sind vorbei. Und mal ehrlich, ich bin froh darüber. Sommerspiele sind eh nicht so mein Ding, die erinnern mich zu sehr an Bundesjugendspiele. Die mochte ich nie. Winterspiele, das hat was. Da liegt schön Schnee, der Hackl Schorsch staubt zwei bis acht Goldmedaillen ab und alles freut sich. Ausserdem sehen die Wintersportarten irgendwie hübscher und uriger aus. Schwitzenden Kerlen, die mit Urschreitherapie eine Eisenkugel auf den Rasen schleudern, kann ich nunmal nichts abgewinnen. Schwitzenden Frauen, die wie Kerle aussehen, und mit einem Urschrei eine Eisenkugel auf den Rasen schleudern, gleich doppelt nicht. Einzig Schwimmen ist halbwegs lustig, wegen der Chinesinnen. Da frag ich mich immer, ob mal eine Sportlerin mit Vollbart antritt. Die Chinesen sehen das mit dem Doping ja angeblich nicht ganz so verbissen wie andere Sportler, beispielsweise Radler. Während man bei der Tour de France doch stark darauf achtet, dass der Sportler auch noch etwas Blut in seinen Medikamenten hat, greift der Chinese angeblich gerne nochmal extra in die Reiseapotheke. Und da bin ich schon bei meinem Problem: China. Nicht jetzt das Doping, das gab es schon immer. Schliesslich will jedes Land möglichst viel Edelmetall gewinnen. Zeigt doch so eine Medaille, dass es in diesem Land toll ist. Wie man auch die völlig schwachsinnige Idee kommen kann, dass erfolgreiche Sportler ein Spiegel für die Lebensqualität sind, ist mir schleierhaft. Die Lustigkeit seines Namens sagt ja auch nichts über die Qualität des Regenten aus. Oder hätte hier gern jemand unter Pol Pot in Kambodscha gelebt? Nein? Merkwürdig, wo doch Pol Pot ein wirklich lustiger Name ist.

Nö, mein Problem mit diesen Spielen war, dass überhaupt keine Stimmung aufkam. Klar, China liegt am anderen Ende der Welt, da kommen die Übertragungen immer zu den unmöglichsten Uhrzeiten. Aber das ist bei Spielen in Amerika auch so. Vielleicht, weil China so überhaupt nicht europäisch angehaucht ist, und ich da beim besten Willen keinen Bezug zu den ollen Griechen ( die haben das ja erfunden ) oder Frankreich ( Pierre de Coubertin hat die Olympischen Spiele in der heutigen Form ja neuerfunden ) finden kann. Aber Japan ist auch ziemlich weit in Asien versteckt, und die hatten neulich erst Winterspiele. Die fand ich gut. Nein, mein Problem ist scheinbar doch China. Man kocht da zwar gut ( von Tofu, gebackenen Skorpionen, Fröschen und anderen kulinarischen Amokläufen mal abgesehen...nagut, die Küche da ist doch nicht gut ), aber das war's dann auch schon. Von Tibet will ich überhaupt nicht anfangen, da haben wir in Schland genug vor der eigenen Tür zu fegen, ich sag nur Bayern und Neufünfland. Aber China ist eben so überhaupt kein Land, dass zu sportlichen Wettkämpfen passt. Zumindest nicht zu Wettkämpfen, bei denen sich "die Jugend der Welt" trifft, in fairem Wettbewerb ihre Kräfte misst und sich einfach gut versteht. So eine Art riesiges Zeltlager mit gemeinsamen Aktivitäten. Hey, der Sport ist eigentlich nur als Aufhänger gedacht. Wenn die Leute sich treffen, dann haben sie durch den Sport eine Gemeinsamkeit, kommen direkt ins Gespräch, zeigen im Wettkampf Respekt voreinander und hinterher wird übelst gesoffen und Handynummern ausgetauscht. So war das gedacht. Da passt verbissenes gewinnen wollen im jeden Preis nicht rein.
Zudem gab es dann doch ein paar Meldungen, die mir die Sache schon im Vorfeld vermiest haben. Wenn man außerordentliche Fahrverbote erlässt, weil die Luft sowas von schlecht ist, dass jeder Leichtathlet sofort kollabieren würde, dann bekomme ich schon das kalte Kotzen. Vor und nach den Spielen gibt es solche Fahrverbote nicht, da wird also permament massenhaft Dreck in die Luft gerotzt. Hätte ich ja nichts dagegen, wenn der Dreck lokal wäre. Wenn ein Land seine Luft verpesten will, bitte. Aber Luft weht ja gerne auch mal rum, und besucht Nachbarländer. China hat nämlich zwar eine Mauer, aber für ein Dach hat das Geld dann nicht mehr gereicht. Man verpestet also nicht nur sein eigenes Land, sondern auch gleich noch Nachbars Badestrand. Ja herzlichen Glückwunsch.
Dann die Menschenrechte, die man in China ja nicht so sonderlich mag. Schön, Todesstrafe gibt es in anderen Ländern auch, aber doch eher selten für Steuerhinterziehung. Und wenn man den Verurteilten erst den Kopf in Stücke schiesst, und ihre Leichen dann als Quelle für Spenderorgane mißbraucht werden, dann bekommt die Sache einen noch komischeren Beigeschmack. Auch von freier Meinung hält man nicht viel in China. Zwar sind Demonstrationen grundsätzlich erlaubt, aber man muss sie sich vorher bitteschön genehmigen lassen. Während der Sommerspiele wurde sogar, ganz demokratisch, mehrere Demonstrationszonen eingerichtet. 77 Anträge auf Demonstrationen wurden auch gestellt, genehmigt wurden davon...mh...richtig, exakt Null. anträge mehrfach Stellen ist auch nicht ratsam, da kann man schon für in ein KonzentrationsArbeitslager gesteckt werden. Selbst, wenn man Rentnerin und mittlerweile 77 bzw. 79 Jahre alt ist. Auch das Internet unterliegt einer Zensur, in China sind nur ausgewählte Seiten verfügbar ( wer bei AOL ist, der kennt das Gefühl ). Extra für die Spiele wurden den ausländischen Journalisten natürlich unzensierte Internetzugänge bereitgestellt. Jedenfalls theoretisch. Praktisch klappte das wohl nicht ganz so gut, aber gerade Journalisten sind in China ja an etwas Einschränkungen gewohnt.

Nein, wirklich. China und Olympia, das passt einfach nicht. Mir tut es zwar um die Sportler leid, die für dieses Ereignis trainiert, die in den Wettkämpfen ihr Bestes gegeben haben. Die die vielleicht einzige Chance ihres Lebens auf so eine Kringelmedaille genutzt ( oder knapp verpasst ) haben. Aber Olympia war das nicht.

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