Sonntag, 14. Dezember 2008

also langsam...

...reicht es dann aber mal. Wieso eigentlich wird Musik scheinbar immer einfallsloser schlechter beschissener? Klar, schlechte Musik gab es schon immer. Und über Geschmack kann man sowieso tagelang begeistert streiten. Aber früher, da hat sich das irgendwie die Waage gehalten. Da gab es Musik, die fand ich toll. Und Musik, die fand ich schlecht. Es gab Musik, die war gut. Und Musik, die war schlecht. Alles lief mehr oder weniger abwechselnd und so konnte man sich durchaus mal einen Tag lang das Radio laufen lassen. Aber in letzter Zeit mutiert das, was einem von den Medien so als Musik untergejubelt werden soll, immer mehr zu einem Einheitsbrei. Der Vergleich mit Erbrochenem bietet sich da irgendwie an.
Das wäre an sich nicht weiter wild, man kann ja gerade beim Radio unter einer grossen Anzahl von Sendern auswählen. Hat man Webradio, ist man sowieso aus dem Schneider. Da gibt es so viele, teils ausländische, teils private Stationen, da ist nun wirklich für jeden Geschmack was dabei. Aber richtig schlimm wird es, wenn man mal den Fernseher einschaltet. Ja, das sollte man nicht tun, das ist mir klar. Aber hey, traditionell kommen um die Weihnachtszeit herum eigentlich ganz gute Filme. Und lustige Jahresrückblicke. Es kommt aber nicht nur das. Sondern auch Werbung. Werbung für Abführmittel, Autos, Bier, Supermärkte, das kennt man ja. Aber es kommt auch Werbung für Musik. Mal mehr, mal weniger aufdringlich, wird die Werbung meist mit der Subtilität einer Kettensäge in eine kleine Vorschau gepackt. Wenn man beispielsweise den hoffnungslos romantischen Zuschauer auf die 245864. Wiederholung der alten Sissi-Reihe aufmerksam macht, dann kann man ja gleich noch Werbung machen für die neue und hoffnentlich einzige CD von Adoro. Und weil die Zielgruppe schon zu Sissis Lebzeiten nicht mehr ganz taufrisch war, muss man diese Werbung alle 5 Minuten wiederholen. Sonst rieselt die Info ja spurlos zwischen den kalkverkrusteten Synapsen durch und die Quote bleibt im Keller. Es rächt sich eben, dass man damals Romy Schneider besetzte und nicht, wie eigentlich geplant, Lilo Pulver. "Sissi-Spessartjahre einer Kaiserin" wäre auch heute noch DER Kultfilm. Aber zurück zur Musik...oder dem, was einem als solche verkauft werden soll.
Nachdem ich nun die letzten Tage erfolgreich mit meinem Blutdruck gerungen habe, denn diese Vergewaltigung eines ohnehin schon stark gewöhnungsbedürftigen Liedes weckt in mir dunkelste Mordgelüste, greift man meine Ohren an verschiedenen Fronten gleichzeitig an.
Neben den 5 Ehrensöhnen Mannheims im Zentrum führt jetzt auch noch Stefanie Heinzmann einen perfinden Flankenangriff. Und als würde das noch nicht reichen, bekomme ich auch noch das Störfeuer von Roger Cicero ab.
Mal ehrlich, Leute. Was zum Geier habt ihr gegen uns? Was haben euch all die netten Menschen da draussen mit Musikgeschmack denn getan, dass ihr sie so foltert? Haben Metallica irgendwelche Verbindungen zu Osama bin Laden, oder womit haben sie diese Coverversion verdient? Mal kurz unter uns, im Original singt da ein Mann mit markanter Stimme ( was auch gut zum Text passt ) und Gefühl, untermalt von Schlagzeug, Bass und zwei Gitarren. In der Coverversion summselt ein Mädchen ( was absolut null zum Text passt ) ohne Stimme und Gefühl vor sich hin, untermalt von...mh...einer Fahrradklingel, einer Trillerpfeife und Ede Zimmermanns Bontempiorgel. Hallo? Was soll der Scheiss?

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