Samstag, 20. Oktober 2007

hallo? wien?

Bald is wieder soweit. Ausgestopfte Kürbisse lungern an Haustüren rum, Kinder in dämonischer Verkleidung erpressen unter Androhung satanischer Rituale Süßkrams und Erwachsene torkeln voll bis Oberkante Unterlippe durch die von Frost gefrustete Nacht. Oh, und die Fernsehsender überschlagen sich wieder, mehr oder weniger alte und peinliche Horrorfilme zu zeigen. Rüchtüg, es ist wieder Halloween. Um diese Jahreszeit geistern natürlich auch wieder alle möglichen und unmöglichen Erklärungen durch die Landschaft, worum es bei Halloween eigentlich geht. Meistens ist das aber totaler Kasperkram. Stimmt weder vorne noch hinten und dreht sich um olle keltische Gottheiten mit dem Namen Samhain ( ausgsprochen "Sämhäyn" ), Menschenopfer, Satanismus und übelst bekiffte Druiden. Diese Druiden waren dermaßen breit, das glaubt man kaum.
Das war nämlich ( angeblich ) so: kurz vor November haben sich die keltischen Druiden im Hanutawald Karnutenwald massiv die Birne zugedröhnt mit Tollapfel, Stechkirsche, Crack und Latte macchiato. Wenn ihnen dann so richtig blümerant um den Bregen war, sind sie um die Häuser gezogen, wobei sie auch schwarzmagisch manches Gebüsch vollgekotzt haben ( diese lustige Tradition konnte glücklicherweise bis in unsere Zeit gerettet werden und feiert jeden Vatertag feuchtfröhliche Auferstehung ). Nun haben die Druidendrogen leider auch kleinere Nebenwirkungen, wie emsige Forscher herausgefunden haben. Tollapfel beeinträchtigt das Sehvermögen, Stechkirsche macht blöd und über den Rest reden wir lieber mal nicht. Daher schleppten die Druiden ständig Kürbisfunzeln mit sich rum, weil sie sonst überhaupt nichts mehr gesehen hätten. Da Stechkirsche so herrlich blöd macht haben sie auch nicht gemerkt, daß der Kürbis zu der Zeit in Europa noch nicht erfunden war. Trafen diese Drogendruiden nun auf ein Haus, dann haben sie sich da prompt ein Kind mitgenommen, dafür aber netterweise die Kürbisfunzel zurückgelassen. Vor der Erfindung des Kindergelds war das für nicht wenige Eltern ein sehr guter Tausch. Diese Kinder wurden dann zu einem nahe gelegenen Wald geschleppt und in einer lustigen Zeremonie geopfert. Und zwar sowohl Sämhäyn, als auch Saataaan. Die im Drogenrausch völlig verpeilten Druiden haben nämlich nicht gemerkt, daß es keinen keltischen Gott mit dem Namen Sämhäyn ( oder so ähnlich )gab, und daß sie als heidnische Kelten im christlichen Pantheon auch total falsch waren. Drogen sind echt böslich zu Humi. Das war auch mit der Grund, wieso die Kelten ausgestorben sind. Ihre geistige Elite war ständig zugedröhnt und hatte nix besseres zu tun, als jeden Herbst den kompletten, das Jahr über geborenen Nachwuchs ihnen völlig unbekannten Göttern zu opfern. Auf Dauer muß das ja in den Kilt gehen.

Tatsächlich spielte sich das aber so ab. Irgendwann anno 1984 wollten findige, als Kostümfabrikanten verkleidete Exdruiden einen neuen Feiertag erfinden, den sie auf den Vorabend des 1. November legten. Da ist es meistens kalt, was die Anzahl der möglichen Kostüme nicht so einschränkt. Wer verkleidet sich schon im August als Eskimo oder Astronaut? Nur fand man trotz mehrtägiger Sitzung ( es gab Currywust, Pommes und Dosenbier aus dem Tetrapak ) keinen Namen. Wie aber kam man nun auf den Begriff Halloween? Der hat mit Samhain (Sämhäyn ) ja ganz offensichtlich nichts zu tun und wurde gewählt, weil keine Sau, nichtmal ein Druide, Samhain richtig aussprechen kann. Ostern heisst ja auch Ostern und nicht "Ph’nglui mglw’nafh Cthulhu R’lyeh wgah’nagl fhtagn" oder so. Da hat man lange nach einem griffigen Namen gesucht und stolperte schließlich in einer Mittagspause über die Volksmusikformation Helloween, die passenderweise einen Kürbis als Maskottchen hatte. Da man es allerdings nicht auf einen Urheberrechtsstreit mit den Musikern ankommen lassen wollte, änderte man flugs einen Buchstaben und schon war der Name Halloween geboren.

Geschichte ist toll, man muß sie nur mal gescheit erklärt bekommen, oder?

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