Freitag, 2. November 2007

ganz was modernes

Ich hab was neues. Das ist eine total automatische Lampe, die geht von selbst an. Aber nicht so ein Kappeskram mit Bewegungsmelder, das gibbet ja schon. Nein, das ist frisch aus der Weltraumforschung und geht sofort an, wenn es dunkel ist. Klingt ja einfach. Aber nur auf den ersten Blick. Wenn man nämlich, so wie ich jetzt, gern mal hinter die Kulisse blickt, merkt man das nämlich sofort. Fürchterbare Hi Tech ist das. Ich erklär erstmal wieso das nicht einfach so mal eben funktionieren kann.

<.Erklärbärstimme.>
Wenn so eine Lampe sich immer dann anschaltet, wenn es dunkel ist, gibt es folgendes Problem: sobald die Lampe leuchtet ist es nicht mehr dunkel, also geht die Lampe aus. Dann ist es aber dunkel, und die Lampe geht an. Nun brennt sie wieder, es ist hell und schwupps, geht sie aus. So geht das fast den ganzen Tag. Abgesehen jetzt von der Zeit, wo es eh hell ist.
<./Erklärbärstimme.>

Das Problem dürfte klar sein, die Funzel geht ständig an und aus und von dem Geflacker wird man total wuschig. Sowas kann man mal haben, in der Disco oder wenn man an der Zündung was einstellt, aber doch nicht ständig im Hausflur? Das führt nur zu flottem Puls und außerdem verkatert sich da irgendwann der Musculus sphincter pupillae. Sowas will keiner haben. Aber wie verhindert man das möglichst effektiv?

Der auffallend bekloppte Normalverbraucher ( und gewisse Asiaten die den Markt mit billigen Kopien dieser Wunderlampen bewerfen ) kennt naturgemäß der Möglichkeiten 2.

1) Man schraubt einfach eine kaputte Birne in die Lampe

2) Man klebt die Photozelle ab

Beide Methoden sind zwar erstaunlich erfolgreich, was das Geflacker angeht. Haben aber auch ihre Nachteile, weil nämlich ( daran hat bisher noch kaum jemand gedacht ) im ersten Fall die Lampe niemals nicht brennt. Man stolpert also nächtens weiterhin blind durch den dunklen Flur und dotzt aufs Antlitz. Braucht man da eine Lampe? Nö. Im zweiten Fall brennt die Lampe ständig, was besonders tagsüber völlig sinnlos ist. Da könnte man sich auch gleich eine stinknormale Lampe mit Schalter zulegen.

Der schlaue Ingenieur kennt da jedoch eine dritte Möglichkeit, die das Problem mit irrsinniger Eleganz löst. Ausgehend von der Technik der Atomstromfilter wurde ein Eigenlichtsubtraktor entwickelt, der vor die Photozelle geschaltet wird. Dieses Wunderwerk moderner Schmiedekunst justiert sich alle 0,000000000000027 Sekunden vollautomatisch auf die Leuchtsignatur der verwendeten Birne ( den sogenannten Glitzerfaktor ) und filtert exakt dieses von der Lampe selbst abgestrahlte Licht heraus. Die Photozelle sieht also, obwohl die Lampe bereits brennt, nur den dunklen Flur. Darum brennt die Lampe genau dann, wenn es ohne brennende Lampe dunkel wäre und erlischt, wenn man auch ohne Lampe genug sieht. Das ist doch toll, oder?

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