Freitag, 23. November 2007

grauarbeit?

Man liest ja hin und wieder auch Zeitungen mit mehr Text als Fotos. Da stehen gelegentlich auch Stellenangebote drin, das ist toll. Man könnte sich ja eventuell verbessern. Ist auch nötig. Wenn man sieht, da streiken Verkäuferinnen, weil sie mit 20 Wochenstunden nur 700 Euro netto bekommen und man selbst haut sich für 850 Euro ( von denen dann nochmal fast 300 Euro fürs Benzin abgehen )knapp 55 Stunden pro Woche um die Ohren, da stimmt was nicht. 700 Euro ist ja echt nicht wirklich viel, aber wenn man dafür streikt, wieso zur Hölle streiken wir nicht mal?
Jedenfalls, da fällt meinem Eumel eben eine Stellenanzeige auf. Angeblich sucht eine Personalausbeutung Zeitarbeitsfirma Leute für im Lager gleich hier um die Ecke. Natürlich für wenig Geld. Aber auch wenig weit, also wenig Benzingeld. Kommt mir nur irgendwie spanisch vor, jetzt. Vor ein paar Monaten, dürften 3 sein, gab es genau dieses Stellenangebot schon mal. Damals hatte ich mich da auch beworben aber man hat mich nicht genommen. Weil ich hatte 14 Tage Kündigungsfrist, so lang kann man da nicht warten. Schade. Vor knapp einem Monat gab es exakt dieses Stellenangebot dann wieder. Gleicher Wortlaut, gleiche Stelle. Da stutze ich jetzt aber. Wieso wird denn diese Stelle ständig wieder frei? Ist die Zeitarbeitsfirma so mies? Oder die Entleiherfirma? Muss doch einen Grund haben, wieso da ständig die Leute wieder aufhören ( sogar im Duett, seit letztem Monat sind das 2 Stellen die da immer wieder frei werden ). Oder gibt es diese Stellen dann doch nicht? Gerade Sklavenhändler Zeitarbeitsfirmen rühmen sich ja damit, auf Kosten ihrer Mitarbeiter fürchterlich flexibel zu sein. Da würde es schon einen perfiden Sinn machen, hin und wieder angeblich offene Stellen auszuschreiben. Auf die Weise hat man ständig Bewerber, die man dann bei einem eventuellen Engpass kurzfristig einstellen und nach ein paar Wochen wieder achtkantig feuern kann. Natürlich wäre es reiner Zufall, wenn dieser Engpass etwas mit der in Aussicht gestellten Stelle zu tun hätte und von der versprochenen, angestrebten Festanstellung hört man auch nie wieder was. Zudem ist das auch gleich Werbung für die Kunden, in Firmen liest man ja auch Stellenangebote. Das ist nämlich ein gutes und sehr einfaches Mittel, um die Konkurrenz im Blick zu behalten. Sieht man jetzt solche Annoncen, dann hat sich die Zeitarbeitsfirma direkt beim Unternehmer vorgestellt. Und das für deutlich weniger Geld als eine normale Werbeanzeige kosten würde ( die man ja auch irgendwie texten und gestalten müsste ). Indem man in der Stellenanzeige noch auf angestrebte Festanstellungen hinweist, gibt man sich dem Unternehmer gegenüber sogar als recht praktisches Bewerberbüro aus. Der Unternehmer selbst braucht nichts machen, das übernimmt alles der Sklavenhändler. Der schaltet die Anzeige, sichtet die Bewerbungen, lädt die Leute ein und überlässt sie einem dann. Erstmal zur Miete, aber das macht nichts. Zwar kostet so ein Leiharbeiter trotz seines niedrigeren Lohns meist mehr als ein Festangestellter, aber das kann man sicher steuerlich wieder ausgleichen, immerhin zahlt man ja keine Lohnkosten sondern Dienstleistungen.

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