Donnerstag, 8. November 2007

tschäims bond

Das ist toll, ich mag ja James Bond. Besonders seine Filme. Ganz besonders die lustigen Spielzeuge, die er immer von Q bzw. R bekommt. Uhren mit Laserstrahlen und Supermagneten ( und die aktuelle Zeit zeigen die Dinger auch noch an ), Koffer mit Tränengasfallen ( das kann man mit einem alten Handkäse halbwegs gut imitieren ) und natürlich massenhaft Autos mit Maschinengewehren, Raketen, Düsenantrieb und Schleudersitzen ( von wegen die Bondgirls ). Als Nichtagent Lisbeth der Zwoten kann man von solchen Lustigkeiten nur träumen....bisher. Denn endlich gibt es informative Popupwerbung, die auch den Normalbürger über solch ausgefeilte Primlichkeiten informiert. Mir ist heute mal wieder so ein Mistding Wunderwerk subtiler Werbekunst vor die Pupille gehechtet und da dachte ich mir, erwähn ich das doch mal.
**Trommelwirbel**
Das Handyradar ist da! In grün! Und gratis! Ist das nicht toll? Das glaubt einem keiner! Steht sogar in der Werbung mit bei! Niemand wird dir glauben, dass du weißt, wer in der Nähe ist! Wahnsinn! Und das auch noch gratis! Ich werd weich! Werd ich? Schaun wir mal.
Radar bedeutet ja eigentlich Radio Detection and Ranging, also Aufspüren und Abstandsmessung mit Funk. Genau so funzt ein Radar meistens auch. Man ballert munter elektromagnetische Wellen durch die Gegend und wenn die so richtig mit Schmackes wo gegensemmeln, dann prallen die ab und kommen wieder zurück. Dann muss man nur noch gucken, von wo da was kam, wie lang das gedauert hat und schon kann man sagen, in welcher Richtung etwas wie weit entfernt ist. Streber sehen sich noch die Frequenz an, von wegen Dopplereffekt. Aber sind wir ja nicht. Nun gibt es also, zumindest erweckt dieses dezente Popup den Anschein, sowas auch für's Handy. Aber nicht so primitiv, da wird auch gleich angezeigt, wer da ist. Normales Radar kann das nicht, das kann mit Glück zwar den Flugzeugtyp erkennen aber wem die Mühle gehört? Dafür braucht es schon einen Transponder. Ist aber Hardware sowas, das kann man schlecht runterladen. Da muss dieses endgeile Handyradar ja technisch viel ausgereifter sein. Das zeigt ja nicht nur an, wo ein anderes Handy ist ( ähnlich wie die Motion Tracker bei Alien 2 ). Nein, das zeigt auch gleich die passende Rufnummer an. Sowas grenzt schon an Föderationstechnik, da hat bestimmt Scotty seine Finger mit drin.
Mich macht das natürlich neugierig und ich lese mir das Kleingedruckte durch. Vielleicht finden sich ja Hinweise auf den Herkunftsplaneten des Erfinders. Doch was muss ich da lesen? Aus dem tollen Radar wird ein animiertes Logo völlig ohne Funktion. Dafür kostet es wenigstens nichts. Kosten tut nämlich nur das Abo, und so ein Abo schließt man ab, wenn man sich dieses funktionslose Logo runterläd. Da macht der oben zitierte Satz aber nur noch fast einen Sinn. Korrekt müsste es natürlich lauten: Niemand wird dir glauben, dass du weißt, wer in der Nähe ist! Du weißt es ja auch nicht! Und dass du für diesen Mist fast 3€ hingeblättert hast, ist auch unglaublich! Aber so steht das nicht in der Werbung, warum nur? Böse Menschen würden jetzt irreführende Werbung vermuten, oder gar Beschiss, doch nette Menschen wie wir lesen das Kleingedruckte nochmal durch, besonders den letzten Satz welcher da lautet "XXX bietet originelle und einzigartige Dienste, die den höchsten Standards entsprechen. den höchsten Standards entsprechen[sic!]." und lehnen sich mit väterlichem Schmunzeln zurück. Der Texter wollte da nichts irreführendes schreiben, er kann es halt nicht besser.

Keine Kommentare:

Design by Dzelque Blogger Templates 2008

Des Bibers Damm - Design by Dzelque Blogger Templates 2008