Dienstag, 13. November 2007

uiuiui, piraten...

...kamen zwar nicht vor, aber dafür ein leider nicht näher bekannter Schatz. Auf einer nicht näher genannten Ostseeinsel, bei der es sich sehr wahrscheinlich um Fehmarn handeln dürfte. Da gibt es nicht nur einen Schatz, sondern auch einen Dorftrottel von der Marke "Alttempler für Turnbeutelvergesser" , ein Institut für Ausbuddelung oller Kamellen und zwei Dorfbullen. Natürlich sind die direkt bei der Kripo, ernähren sich ( was feste Nahrung angeht ) ausschließlich von Matjesbrötchen aus eigenem Fang und haben alberne Namen. Wie sich das gehört, bekommt die Hauptdarstellerin in schicker Marty McFly Weste auch gleich vage Andeutungen von ihrem Chef, der sich aber leider samt Flugzeug senkrecht in den Boden bohrt bevor er ihr näheres sagen kann. Wenigstens schafft er es noch, abstürztenderweise per Handy die Safekombination schick verschlüsselt durchzufunken. Warum er die Zeit nicht viel lieber in eine handelsübliche Notlandung investiert hat, schließlich ist ihm nur der Motor geplatzt ( worden ), bleibt ebenso ungeklärt wie die Frage, welcher Rollmops für diese dödeligen Spezialeffektchen zuständig war.
Aber immerhin, jetzt wird es endlich für ein paar Minuten spannend...dann ist die Werbepause aber leider auch schon vorbei und der Film quält sich weiter dahin. Die Hauptperson, nennen wir sie mal Fehmarn Jane ( leider hatte sie wohl nie einen Hund der auf den lustigen Namen Indiana hörte.... ) wurde noch fernmündlich von Onkel Bruchlandung dazu verdonnert, auf gaaaaaar keinem Fall niemals nicht niemandem zu trauen. Macht sie auch nicht, sie erzählt das nur direkt dem Dorfpolizisten. Immerhin hat sie mit dem ja geknattert bis er ganz böslich ihren Papa verhaftet hat. Hier gibt der Film auch wichtige Hinweise für Touristen, auf dieser Insel scheint es aberwitzigerweise echt verboten zu sein, nachts auf dem Friedhof zu buddeln. Also liebe Hobbysatanisten, fahrt lieber an die Nordsee. Wie es sich für einen vor Spannung nur so triefenden Agententhriller gehört, können beide den Safe öffnen und finden die supergeheimen Dokumente. Eine Schatzkarte! Doll, gell? Das ist so toll, daß Fehmarn Jane direkt noch wen einweiht, nämlich den letzten verbleibenden Mitarbeiter des Instituts für Sandburgenbau, Eike. Eike kann aber den Dorfbullen nicht leiden, weil er ja mal mit dessen Schwester gevögelt hat zusammen war und alles nix gut. Ich komm mir vor wie Asterix auf Korsika. Macht aber nix, denn beide ( also Eike und Jane ) zockeln zum Strand, buddeln. Ganz Profis nehmen sie sich dafür auch fast mehr als 2 Minuten Zeit und geben erst nach dem ersten Fehlschlag auf. Man merkt, da sind erfahrene und ernsthafte Wissenschaftler am Werk. In der Zwischenzeit bekommen die Kinder ( von Jane und Henning, ihrem Schwager ) haarklein die Story des Schatzes vom Dorftrottel und seiner Ziege erzählt. Bei ihm klingt die Story zwar anders als bei Jane, aber wen stört das schon. Ist das nicht egal, ob der Schatz von 3 verfluchten Wikingern oder von 3 Einheimischen vor den Wikingern versteckt wurde?
Nach einem erfrischenden Werbeblock ( oder waren es zwei? Wenn ja, war da Film dazwischen? ) ist Eike irgendwann tot, der Inselquincy radelt herbei und macht sich nicht nützlich. Darauf ein Fischbrötchen. Jane kommt nun langsam in Bedrängnis, denn bisher ist der Film in etwa so spannend wie ein Besuch im Streichholzmuseum und die Kinder haben den Schatz schon fast gefunden. Zumindest haben sie die Tür zur Schatzhöhle gefunden, schick verziert mit lateinischer Schrift und etwas, was mit Runen zwar nichts zu tun hat, aber mal eben so genannt wird. Den schon längst friedlich eingeschlummerten Zuschauer stört das ohnehin nicht. Wie ging es nochmal weiter? Achja, Jane weiht -ihrer lustigen Auffassung von Geheimhaltung streng folgend- direkt mal Henning ( was ihr Schwager ist ) ein und zockelt mit ihm auf Schatzsuche. Daß Henning der Mörder sein muß, ist inzwischen nicht nur dem Zuschauer klar ( der Kerl hat einen Hund getreten und außer ihm spielt keiner mehr mit ), und Komissar Matjesstulle fällt es ebenfalls wie Schuppen von den Haaren. Das Flugzeug ist ja abgestürzt, weil da ein "Sprengsatz" mit Lautsprecherkabel aus England drin war. Und Henning hat zuhause eine Elektroheizung! Na, klingelt was? Bei mir auch nicht, aber egal. Nun folgen wilde Schnitte. Jane mit dem Mörder in der Schatzhöhle ( dramatische Musik mit Psychoschnitten auf verängstigte Ratten verstärken die Stimmung einer Indiana Jones Verarsche im Dirndl ). Der Dorftrottel in der Schatzhöhle, wie er den beiden geheimnisvoll nachsieht. Inspektor Kasperle und Komissarin Friseurallergie bei den längst alles wissenden Kindern, dann unterwegs zur Höhle. Wieder Jane und der Killer in der Höhle, es wimmelt nur so von Fallen. Also da ist so eine kleine Schlucht...da führt ein Brett drüber. Mami, ich hab Angst, das ist bestimmt das Brett des Todes. Mami, wieso sieht das Brett so verflucht neu aus? Das trug doch gestern noch jemand dekorativ vorm Kopfe? Egal, denn es wird noch spannender. Da ist jetzt ein kleiner Durchgang, da kriecht Jane rein...und kommt mit einem Schatz im Rucksack wieder raus. Könnten auch Steine drin sein, sehen tut man nichts von dem Schatz. Aber Henning will den trotzdem. Also zückt er Opas Pistole, droht munter durch die Gegend und lässt sich dummerweise ablenken. Ganz unheimlich schallt nämlich die Stimme des Dorftrottels durch die Höhle. Wieselflink nutzt Jane ihre Chance, haut Henning die Wumme aus der Onanierzange und robbt wie ein angeschossener Wasserbüffel über das Brett, welches die Freiheit bedeutet. Zumindest fast, etwa mittig rutscht sie dann doch ab und hängt dämlich rum. Noch immer ist die Autobahnpolizei unterwegs, aber im Gegensatz zur ausgebildeten Archäologin mit Schatzkarte muss er nicht nach an die Wand gepinselten Arschgeweihen Kompassrosen suchen. Nö, der rennt einfach direkt durch. Zwischendurch hängt Jane am Brett und jammert, der fiese Killer über ihr. Ohooo, der wird sie doch nicht etwa abstürzten lassen? Da kommt Spannung auf....nicht! Natürlich lässt er sie nicht runtersemmeln, sie hat den Schatz auf dem Rücken! Also hilft er ihr brav auf die Planke ( was sie auch locker hätte alleine schaffen können inklusive Schluchtfall des fiesen Mörders ), grabscht sich den Rucksack und...fällt runter. Natürlich mit Schatz. Unten ist ganz gemeines Wasser, da tauchen weder Mörder noch Schatz je wieder auf. Schade. Aber wenigstens eröffnet Jane mit ihrer Schwester eine Pension im Elternhaus und lässt sich wieder von ihrem Inselcolumbo durchorgeln. Dann noch ein dramatischer Schwenk zum Dorftrottel und endlich der erlösende Abspann.
Ich hab mir den Film mal angeguckt, denn angeblich sollte der spannend sein. Leider scheint es, als hätte man sich aus Dallas, der Schwarzwaldklinik, Dolmen, einer x-beliebigen Schwarte über die Tempelritter, der Piefke Saga und Indiana Jones die jeweils beknacktesten und langweiligsten Klischees geklaut und daraus einen lustlosen, spannungsabstinenten Film zusammengeschustert. Wenigstens konnten die "Speschäl Iffäckts" und die lächerlichen Schnitte für eine gewisse, sicher nicht beabsichtigte Komik sorgen. Aber insgesamt war die Zeit nicht wirklich gut investiert.
Ich glaub, ich guck mir ab jetzt öfter The Unit an oder diese andere Hurrapatriotenserie aus JU! ÄS! ÄI!, da kann man wenigstens noch herzhaft lachen so blöd sind die.

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