Donnerstag, 7. Mai 2009

tour de...

..inventur. Kennt man, einmal pro Jahr wird Inventur gemacht. Nicht nur im Kühlschrank, sondern auch in Firmen. Heute war mein Ausweichsupermarkt dran. Normalerweise gehe ich in einen anderen Supermarkt, aber das wäre ein Umweg gewesen, also habe ich dort meine Taschentücher und Pistazien gekauft. Früher, als ich noch jung war, war Inventur immer lustig. Eine Horde Schüler oder Studenten turnten zwischen den Regalen umher, hakten munter Strichlisten ab und verdienten sich ein paar Mark nebenbei. Heute gibt es dafür elektronische Erfassungssysteme und an die Stelle der recht gut bezahlten Ferienjobber sind unterbezahlte Zeitarbeiter getreten. Die Zeitarbeit, von manchen Leuten auch liebevoll als Krebsgeschwür der sozialen Marktwirtschaft bezeichnet, soll aber heute nicht das Thema sein. Sondern, was mangelnde Motivation und Koordination aus meinem Feierabend machen können.

Bei einer Inventur muss man nämlich nicht nur die Dinge in den Regalen zählen, sondern auch den Kleinkram, der im Kassenbereich herumliegt. Und während man da all die Schokoriegel, Feuerzeuge, Zigaretten, Flachmänner und Kaugummies zählt und diese Zahlen in sein Erfassungsgerät tippt, kann natürlich weder Kunde noch Kassierer dort hin. An den Kassen ist es ja doch eher eng, das passt einfach nicht. Das hat die Konsequenz, dass die betreffende Kasse erstmal zu ist. Das ist aber dumm für den Kunden, denn ohne Kasse kann er nicht bezahlen, und ohne zu bezahlen kann man den Laden so schlecht verlassen. Also dachte sich jemand, ganz logisch, dass man die Kassen möglichst schnell abfertigt. Und wie macht man das? Genau. Man führt seine Inventur an allen Kassen gleichzeitig durch. Dann ist man schnell durch, und hinterher sind wieder alle Kassen geöffnet. Dass sich, bis die Inventur beendet ist, ein Rückstau quer durch den gesamten Supermarkt bildet, daran dachte vorher scheinbar niemand. Zumindest schienen die Kaugummizähler doch recht erstaunt, als sich die Schlange an der Kasse so langsam dem Eingang näherte und sämtliche Kassierer mit wild rudernden Armen im Dreieck hopsten.

Also ganz unter uns, so lange habe ich im Supermarkt noch nie gebraucht. Und das nur für 'ne Packung Taschentücher und eine Tüte Pistazien. Da vermisst man echt die gute alte Zeit, als Inventuren noch von Ferienjobbern gemacht wurden und die Erwachsenen einer normalen Arbeit nachgehen konnten.

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